Presseecho vom 24.12.2003Die IBA Fürst-Pückler-Land blickt auf ihr bisher erfolgreichstes Jahr zurück
Von Christian Taubert
Der liegende Eiffelturm von Lichterfeld ist zur weltgrößten Lichtskulptur geworden. Schwimmende Häuser wurden von Reißbrettmodellen zu vorzeigbaren Objekten für die Lausitzer Seenkette. Die Slawenburg Raddusch lockt mit ihrer neuen multi-medialen Ausstellung Touristen an. Und an der Uferkante des künftigen Ilse-Sees in Großräschen wachsen die IBA-Terrassen. Die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land, die die Bergbaufolgelandschaft in der Lausitz mit für die Zukunft vorbereitet, hat 2003 ihr erfolgreichstes Jahr hinter sich.
Für IBA-Geschäftsführer Rolf Kuhn steht außer Zweifel, dass mit den bereits gesetzten Leuchttürmen der nationale Durchbruch gelungen ist. „Was hier in der Lausitz nach dem Braunkohlebergbau passiert, das ist nicht mehr nur unter Experten bekannt“, versichert Kuhn. Der ehemalige Dessauer Bauhaus-Chef, den die Mitgestaltung des Umbruchs in der Lausitz vor vier Jahren in die Region zog, markiert zugleich aber den Anspruch für die nächsten zwei Jahre: „Bis 2005 muss uns alle Welt kennen.“
Im zurückliegenden Jahr 2003 ist die IBA gehörig durchgestartet. Selbst Bundespräsident Johannes Rau lies es sich nicht nehmen, Anfang Oktober die weltgrößte Lichtskulptur am Ufer des künftigen Bergheider Sees einzuweihen. Der international renommierte Berliner Künstler Hans Peter Kuhn, der unter anderem die „tanzenden Kräne“ am Potsdamer Platz in Berlin installierte, setzte der Förderbrücke F 60 bei Lichterfeld (Elbe-Elster) die Krone auf und verwandelte sie zu einem nachts weithin sichtbaren Kunstobjekt.
Faszinierende Schau im Burgwall
Bereits Ende Mai öffneten sich in der im Jahr zuvor übergebenen Slawenburg in Raddusch die Ausstellungsräume im Inneren des Burgwalls. Zu sehen ist seither eine multi-mediale archäologische Dauerausstellung „10 000 Jahre Kulturgeschichte in der Niederlausitz“. Drei Monate später präsentierten die IBA-Macher in Großräschen während der Ausstellung „Schwimmend Wohnen“ zwei Typen von Häusern, die die Faszination des Wohnens auf der Seenkette in der brandenburgischen und sächsischen Lausitz real werden lassen. In Hoyerswerda konnte der Prototyp des sächsischen Hauses bereits in Augenschein genommen werden.
Was im Oktober folgte, war das Richtfest an den künftigen IBA-Terrassen in Großräschen. Zwischen dem künftigen Hafenbecken des Ilse-Sees und der Allee der Steine zieht sich an der Kante des ehemaligen Tagebaus Meuro der 270 Meter lange Ausstellungskomplex entlang. „Wenn die F 60 auch der Knaller für die IBA im Jahre 2003 war – die Großräschener Terrassen werden es im nächsten Jahr“, ist sich Brigitte Scholz, die Leiterin des Bereichs Projekte bei der IBA sicher.
Im kommenden Frühjahr wird das IBA-Auftaktgebiet mit der Übergabe dieses Bauwerkes deutlich aufgewertet. Denn hier zieht die bereits in Teilen vorgestellte Ausstellung „Zeitmaschine Lausitz“ ein, die eine Zeitreise durch 150 Jahre Braunkohle in der Region präsentiert. „Im ersten Quartal des nächsten Jahres muss sich aber auch entscheiden, ob wir die Trägerschaft für die Biotürme in Lauchhammer klären können. Wenn ja, dann wäre der Erhalt gesichert“, blickt Brigitte Scholz schon ins neue Jahr. Sie verweist aber auch auf jenen spannenden Moment im ersten Halbjahr 2004, wenn auf dem Gräbendorfer See bei Laasow das erste schwimmende Haus zu Wasser gelassen werden soll.
Die Region steht hinter der IBA
Auf der mit 5000 Quadratkilometern größten Landschaftsbaustelle Europas hat sich in den ersten drei Jahren so viel bewegt, wie auf keiner anderen IBA zuvor. „Das liegt zweifellos an der Entwicklungsgeschichte des Pückler-Landes“, erklärt die Landschaftsplanerin. Während einst im Ruhrgebiet oder in Berlin zunächst Ideen für die IBA entwickelt werden mussten, wusste die Lausitz bereits, was in dieser Region nach dem Braunkohlebergbau passieren sollte. Brigitte Scholz: „Projekte waren angedacht und die gesamte Region stand dahinter – ein Vorteil, der sich ausgezahlt hat.“
Quelle: Lausitzer Rundschau
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