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Newsletter 48 vom 17.10.2003


1. Reden ist Silber, Schreiben ist Gold - "Wortwechsel" im Internet
2. Konzertreihe endet mit Trommelwirbel - Perkussions-Ensemble in Guben
3. Er kam, sprach und drückte - Johannes Rau in Lichterfeld
4. Fläche trifft Dichte - REKULA in Cottbus
5. Viele Wege führen nach Großräschen - IBA auf Exkursion


Reden ist Silber, Schreiben ist Gold

"Wortwechsel" im Internet

"Interaktiv". Dieses neumodische Zauberwort nimmt jetzt auch die IBA für sich in Anspruch. Um genau zu sein für ihre Homepage. Von nun an findet der Diskussionsbedürftige dort auf der Startseite den Punkt "Wortwechsel", unter welchem Artikel verschiedener Autoren zu interessanten Themen vorgestellt werden. Sie als Nutzer können (und sollen!) die Artikel kommentieren und mit anderen Nutzern in Forums-Manier diskutieren. Auch eigene Themenvorschläge sind willkommen (einfach per Mail an wortwechsel@iba-see.de).

Zum Wortwechsel-Auftakt stellt die IBA den Artikel "Werkstatt Europa" des Berliner taz-Redakteurs und Autors Uwe Rada vor. Darin erläutert er seinen Blick auf die interkulturellen Entwicklungen in den deutsch-polnischen Grenzregionen im Zuge der EU-Osterweiterung.
Hier ein kleiner Vorgeschmack:

"...Zu den Problemen schrumpfender und überalternder Städte, zu Abwanderung und mangelnden Zukunftsperspektiven kommt noch eine Grenze, die von Soziologen nicht selten als "harte Grenze" bezeichnet wird. An ihr treffen nicht nur zwei höchst unterschiedliche Wohlstandsniveaus, zwei Sprachfamilien und zwei Kulturen aufeinander, sondern auch Menschen, die auf keine über Generationen gewachsene Kultur der Grenzüberschreitung zurückblicken können. Wie soll unter solchen Bedingungen [...] eine regionale, womöglich sogar grenzüberschreitende Identität entstehen?..."

Wer sich beim Verfassen seines Kommentars besonders viel Mühe gibt, schafft es damit vielleicht sogar ins nächste IBA-Magazin. Dort werden nämlich die interessantesten Wortwechsel-Kommentare zusammen mit dem Autoren-Artikel auszugsweise veröffentlicht.


Konzertreihe endet mit Trommelwirbel

Perkussions-Ensemble in Guben

Die deutsch-polnische Konzertreihe "Balans 5. Ufer in Sicht" geht am 25. Oktober zu Ende. An diesem Samstag lädt die IBA zusammen mit dem Fabrik e.V. Guben und weiteren Partnern zum letzten von drei Konzert-Terminen in die ehemalige Textilfabrik Gubener Wolle ein.

Allerdings wird der Abschied alles andere als leise werden: Zum krönenden Abschluss können sich die Besucher nämlich auf einen Abend mit dem Perkussions-Ensemble der Musikschule Guben und den Trommlern der Fachhochschule Lausitz freuen, die mit zeitgenössischer und traditioneller Schlagzeug- und Perkussionsmusik unter Einsatz unterschiedlichster Arten von Trommelinstrumenten aufwarten.

Am gleichen Abend veröffentlicht die Fotogruppe des Fabrik e.V. in der Gubener Wolle ihre Ausstellung "Gubener Baublüte?". Die jungen Amateur-Fotografen stellen hierin die Entwicklung der Stadt Guben in baulicher und soziokultureller Hinsicht in Frage.

Konzert und Ausstellungseröffnung in der Gubener Wolle (Alte-Post-Straße) beginnen um 19.00 Uhr. Der Eintritt für beide Veranstaltungen kostet zusammen 3 Euro.

Zuvor waren in der Konzertreihe bereits das Marianne Baer Quintett am 23. August und die Riverboat Ramblers am 27. September in der Gubener Wolle aufgetreten.


Er kam, sprach und drückte

Johannes Rau in Lichterfeld

Per Knopfdruck schaltete Bundespräsident Johannes Rau am Abend des 2. Oktober in Lichterfeld die Licht-Klang-Installation des Künstlers Hans Peter Kuhn an der F60 ein und ließ so die ehemalige Förderbrücke erstmals als eine der größten Lichtskulpturen der Welt erstrahlen.

Johannes Rau stellte in seiner Rede zuvor fest, dass die Erhaltung der F60 ein Glücksfall nicht nur für die Lausitz und Brandenburg, sondern auch für Deutschland gewesen ist und die Licht-Klang-Einweihung nun ein Signal für die Region darstellt: "Das Signal aus der Lausitz kann nur heißen: Kommen sie her, sehen sie dieses Land an, stellen sie fest, welche Erfahrungen, welche Kenntnisse und welche Probleme wir haben."

Bezug nehmend auf seine eigenen Erfahrungen sowohl mit der Internationalen Bauausstellung in Berlin als auch der IBA Emscher Park in seiner Heimat in Nordrhein-Westfalen betonte der Bundespräsident: "Eine solche internationale Bauausstellung ist nicht nur während sie stattfindet, sondern auch wenn sie gewesen ist, ein Gewinn für eine Region."

Auch fügte Johannes Rau hinzu, dass viele junge Menschen, die glaubten, sie hätten in der Region keine Zukunftschance, sich täuschten: "Man muss nur anpacken, man muss nur mittun. Ich denke, dieser Tag kann dazu einladen. Darum gratuliere ich zu diesem Kunstwerk."

Mehr als 3000 Gäste ließen sich die spektakuläre Erstillumination in Lichterfeld nicht entgehen und viele von ihnen feierten auch nach dem offiziellen Teil begleitet von Live-Musik im und am Festzelt kräftig weiter.


Fläche trifft Dichte

REKULA in Cottbus

Im INTERREG-Projekt REKULA untersuchen europäische Partner aus der Lausitz, Oberschlesien und Venetien die Bedingungen und Möglichkeiten einer zukunftsfähigen Restrukturierung von Kulturlandschaften. Die einzelnen Vorhaben sind dabei in sogenannte "Work Packages" unterteilt.

Am 3. November findet an der FH Lausitz in Cottbus nun das Startsymposium zum ersten von drei Arbeitsblöcken des "Work Package 3" statt, das sich mit dem Thema "Restrukturierung von Siedlungsbeständen - Inwertsetzung von Landschaft durch innovative Siedlungsformen" befasst.

Im Mittelpunkt dieses ersten Blocks wird zwischen November 2003 und Februar 2004 das Quartier Hegelstraße in der Großsiedlung Sachsendorf-Madlow stehen. Für das derzeit im Abriss befindliche Wohnquartier [25% Leerstand] und das damit entstehende "Mehr" an Fläche soll mittels der europäischen Planungskooperation eine nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Lösung gefunden werden.

Experten aus Italien, Polen und Deutschland befassen sich im Auftaktsymposium mit Stadtentwicklung und Siedlungsstrukturen in Beispielregionen der drei Länder. IBA-Projektbetreuer Lars Scharnholz und Thies Schröder von der ts redaktion Berlin stellen in diesem Rahmen das Konzept für "Work Package 3" und das Projektgebiet Hegelstraße vor.

Am 13. Dezember schließen sich dann ein Entwurfsstudio mit jungen Architekten und am 27. Februar 2004 eine Abschlusswerkstatt an. Übergeordnetes Ziel ist dabei, umsetzungsfähige Entwicklungsvorschläge für das Quartier Hegelstraße zu erarbeiten, die in das Stadtentwicklungskonzept der Stadt Cottbus und in die Stadtumbauförderung des Landes Brandenburg aufgenommen werden können.


Viele Wege führen nach Großräschen

IBA auf Exkursion

Die Restrukturierung von Kulturlandschaften war das Thema der IBA-Fachexkursion, die vom 3. bis 6. Oktober stattfand. Unter dem Motto "Hinsehen & Hinterfragen" ging es auf der Tour durch Nordost- und Mitteldeutschland um die Frage, wie man Projekte organisieren kann, die nicht so recht in gängige Unternehmensmuster passen.

Erste Station am Starttag war das Industrie-Museum Chemnitz. Der Brikettfabrik Neukirchen, dem EXPO2000-Projekt Dreiskau-Muckern und dem Cospudener See wurden ebenfalls Besuche abgestattet, bevor der Exkursionsbus nach Leipzig weiterfuhr.

Am Samstag stellte der Besuch der Himalaya-Ausstellung im Gasometer in Leipzig für viele das Highlight der Fahrt dar, so betont eine Exkursions-Teilnehmerin: "Das 360-Grad-Bergpanorama war sehr beeindruckend, man fühlte sich wirklich fast wie in den Bergen." Nach Besichtigung weiterer Projekte in und bei Leipzig führte die Fahrt dann am Abend nach Rostock.

Der gesamte Sonntag war für den Besuch der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) reserviert. Am letzten Exkursionstag ging es dann nach der Station "Land Fleesensee" auf die Gleise: während einer Draisinen-Fahrt auf der Strecke Fürstenberg-Templin konnten sich alle Exkursions-Teilnehmer noch einmal richtig verausgaben, bevor die Rückfahrt nach Großräschen angetreten wurde.

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13