english

Newsletter 111 vom 15. Mai 2009

Internationale Bauausstellung (IBA)
Fürst-Pückler-Land

1. Gratuliert: Ein Stahlgigant wird halber Millionär
2. Vorausgeschaut: Kongress zur Zukunft Internationaler Bauausstellungen
3. Thematisiert: IBA-Forum zum Umgang mit Bergbaufolgelandschaften
4. Mittendrin: Schau(Bau)Stelle macht Kanalbauarbeiten erlebbar
5. Präsentiert: Schwimmende IBA-Visionen in Berlin und Dresden
6. Stimmungsvoll: Jazzklänge im Liegestuhl genießen
7. Ausgestellt: Kunstscheune Pritzen lockt "Mit Händen und Füßen"
8. Unterwegs: Auf der Energie-Route Lausitzer Industriekultur
9. Empfohlen: Aktuelles IBA-Magazin online lesen

(1) Gratuliert:

Ein Stahlgigant wird halber Millionär

Hiltraud Wille heisst die 500.000ste Besucherin seit der Eröffnung des Besucherbergwerks F60 in Lichterfeld im Jahr 2002. Die 66-jährige Berlinerin war mit 22 alten Schulkameraden drei Tage im Spreewald und in der Niederlausitz unterwegs. Bestens vertraut mit den touristischen Highlights der Region, wollte die Organisatorin der Reise auch ihre Bekannten von der Landschaft im Wandel und vom Stahlgigant F60 begeistern. Dieser hat sich in nur sieben Jahren zu einem Besuchermagnet gemausert. Gäste aus der ganzen Welt haben den „liegenden Eiffelturm der Lausitz“ erklommen. „An diese rasante und umfassende Entwicklung des Besucherbergwerkes haben wir damals noch nicht gedacht“, sagte Ditmar Gurk, Vorsitzender des Fördervereins Besucherbergwerk F60. Wohingegen IBA-Geschäftsführer Rolf Kuhn an dem Erfolg des Projektes keine Zweifel hegte. Als Leuchtturmprojekt der IBA sowie als Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur und Highlight der Energieroute Lausitzer Industriekultur hat die F60 Bedeutung erlangt. Bevorstehende kulturelle Höhepunkte sind das Brandenburgische Feuerwerksspektakel am 23. Mai, das Philharmonic Rock-Festival am 6. Juni und das F60 European Celtic Musikfestival am 10. und 11. Juli.
www.f60.de

2. Vorausgeschaut:

Kongress zur Zukunft Internationaler Bauausstellungen

Die IBA Hamburg veranstaltet am 4. und 5. Juni in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung einen Kongress zur Zukunft Internationaler Bauausstellungen. Ziel der Veranstaltung ist, das Instrument IBA zu einem Beitrag europäischer Planungs- und Baukultur weiterzuentwickeln und Möglichkeiten der Qualitätssicherung zu erörtern, damit der herausragende Stellenwert für Architektur, Baukultur und Stadtentwicklung auch zukünftig erhalten bleibt. Das Forum „IBA meets IBA“ soll den Erfahrungstransfer der „Marke IBA“ unterstützen und den Aufbau eines IBA-Netzwerks vorantreiben. Eine geführte Elbinseltour und die Werkstattschau „IBA at WORK“ bilden den Auftakt der Veranstaltung. Beim Forum werden Akteure aus Politik, Verwaltung, Forschung und Medien sowie Architekten, Stadt- und Landschaftsplaner über Prozesse, Strategien und Herausforderungen vergangener, aktueller und in Vorbereitung befindlicher Internationaler Bauausstellungen diskutieren.
Anmeldung und Programm

(3) Thematisiert:

IBA-Forum zum Umgang mit Bergbaufolgelandschaften

Beim diesjährigen IBA-Forum am 27. Mai, das unter dem Titel „Neuland Lausitz“ steht, sollen Denkanstöße für den Umgang mit der Landschaft nach dem Bergbau gegeben werden. Karsten Feucht vom Bergbautourismusverein Stadt Welzow wird in seinem Vortrag zum Thema „Wahrnehmung gestaltet Landschaft“ auf die Besonderheit und den Erfolg sinnlicher Tagebauerkundungen eingehen. Im Anschluss daran wird der Stuttgarter Architekt Thomas Müller darstellen, wie Architektur mit der permanenten Landschaftsveränderung im Tagebau umgehen kann. Seine Arbeiten zum Thema „Sukzession: Anpassung von Architektur an die Landschaftsveränderungen im Tagebau Welzow-Süd“ werden auf den IBA-Terrassen auch bis zum 28. Juni ausgestellt. Danach präsentieren Rianne Knoot und Renée de Waal von der niederländischen Universität Wageningen eine Landschaftschronik über den Braunkohlebergbau und die Braunkohlerekultivierung in der Lausitz sowie Ideen zum Umgang mit der post-fossilen Landschaft. Nach dem Forum lädt der "Neuland-Strand" auf den IBA-Terrassen zu vertiefenden Gesprächen und einem gemütlichen Ausklang ein. Anmeldungen für das IBA-Forum nimmt Gabriele Völzke entgegen, Telefon +49 (0) 35753 – 370 288, Email voelzke@iba-see.de.

Thomas Müller eröffnet beim IBA-Forum seine Ausstellung "Sukzession" mit Präsentationsmodellen, Arbeitsmodellen, Zeichnungen und Bildern

(4) Mittendrin:

Schau(Bau)Stelle macht Kanalbauarbeiten erlebbar

Die künstlichen Seen, die durch die Flutung ehemaliger Tagebaue im Süden Brandenburgs das Lausitzer Seenland entstehen lassen, wachsen über schiffbare Kanäle zusammen. Ein ganz besonderer Kanal wird derzeit zwischen dem Senftenberger und Geierswalder See gebaut. Das rund 1000 Meter lange Bauwerk, das die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft projektiert, ist herausfordernd. Die Bundesstraße 96 und der Fluss Schwarze Elster müssen durch zwei 64 und 90 Meter lange Schiffstunnel unterquert werden. Derzeit wird die Grube für den Tunnel unter der Bundesstraße bei Großkoschen ausgehoben. Das aufgeständerte Überlandboot, welches die IBA im vergangenen Jahr hier "auf Anker gelegt“ hat, um auf die Leistungen der Bergbausanierung aufmerksam zu machen, bietet jetzt in vier Meter Höhe eine gute Aussicht auf das Bauszenario. In seinem Rumpf finden Besucher Informationen zu dem Bauprojekt. Interessierte können den Weg vom See-Parkplatz am Ortseingang Großkoschen zur „Schau(Bau)Stelle“ zu Fuß zurücklegen. In zwei Jahren etwa werden über diesen Kanal die ersten Boote fahren können, stellt die LMBV in Aussicht.

(5) Präsentiert

Schwimmende IBA-Visionen in Berlin und Dresden

Das Berliner Theater „Hebbel am Ufer“ stellt vom 18. bis zum 19. Mai im Rahmen der Thementage "Woher der Wind weht - Szenarien des Klimawandels", die anlässlich der Konferenz „Anpassung ist notwendig“ des Bundesumweltministeriums stattfinden, ausgewählte Arbeiten aus dem IBA-Wettbewerb „Mobile Schwimmende Architektur“ aus. Zu sehen sind Entwürfe und Modelle von schwimmenden Objekten, die einen möglichst hohen Grad an Mobilität und Autarkie bei der Versorgung mit Energie und Wasser erfüllen sowie ein imagebildendes Design vorweisen und an die Bedingungen im Lausitzer Seenland angepasst sind. IBA-Projektbetreuer Michael Feiler wird an beiden Tagen vor Ort sein und Auskunft zur schwimmenden Architektur geben.
Danach wandern die Arbeiten weiter nach Dresden-Blasewitz. Die Architektenkammer Sachsen zeigt sie vom 11. Juni bis zum 5. Juli im Haus der Architekten. Die Vernissage zur Ausstellung findet um 19 Uhr statt.
Hebbel-Theater
Architektenkammer Sachsen

(6) Stimmungsvoll:

Jazzklänge im Liegestuhl genießen

Das Berliner SNATCH JAZZ TRIO spielt am 30. Mai um 20 Uhr im Rahmen der beliebten Veranstaltungsreihe „Jazz im Liegestuhl“ auf den IBA-Terrassen Großräschen. Inmitten der atemberaubenden Landschaft können Jazzfreunde sich entspannt in den Liegestuhl fallen lassen und sich auf eine Reise durch die Musikgeschichte des Jazz begeben. Gäste erwarten populäre Songs von New-Orleans- und Chicago-Jazz über Soul- und Cool-Jazz bis hin zur Swing-Ära und feinen Pop-Arrangements von Musikern mit internationaler Erfahrung. Das Ensemble setzt sich zusammen aus Roland Linares (Klarinette, Saxophon), Andreas Hirtler (Kontrabass) und Thomas Lang (Akustikgitarre). Niveauvolle Interpretationen, virtuose Improvisationen, swingende Rhythmen und lateinamerikanische Melodien bestimmen ihren Sound, der auch Tanzlust weckt. Karten gibt es für 8 Euro an der Abendkasse. Vorbestellungen nimmt Kerstin Noack entgegen, Telefon +49 (0) 35753 – 261 18, Email noack@iba-see.de.
www.snatch-jazzband.de

(7) Ausgestellt:

Kunstscheune Pritzen lockt "Mit Händen und Füßen"

Unter dem Thema „Kommen, Gehen & Bleiben in Pritzen - 20 Jahre nach dem Fall der Mauer“ stellt die Kunstscheune Pritzen Arbeiten des Berliner Maler Tom Kais aus. Die Vernissage zur Ausstellung "Mit Händen und Füßen" findet am 31. Mai um 15 Uhr statt. Besucher erwartet eine Momentaufnahme des Niederlausitzer Dorfes Pritzen und zugleich eine Art Spurensicherung 20 Jahre nach der DDR. In der Zeit der Demokratie erlebte der Süden Brandenburgs eine Abstimmung mit den Füßen. Menschen verließen ihre Heimat. Pritzen, von den Kohlebaggern nur knapp verschont, war lange Zeit gegen diesen Trend ein wachsendes Dorf. Aber bald war auch hier das Weggehen nicht mehr unbekannt. Kais fragte sich, wie erleben und beschreiben die mit Pritzen verbundenen Menschen ihre Verbundenheit? Welchen Weg findet ein Dorf, das, weil es am Ende der Welt liegt, Menschen verliert und zugleich magisch anzieht? Tom Kais porträtierte heutige und ehemalige Pritzener Bewohner und Grundstückseigentümer. Seine Bilder und ihre Selbstauskünfte stiften an zu einem virtuellen Gespräch zwischen Nachbarn, die sich sonst wenig begegnen. Die Ausstellung ist ab dem 31. Mai bis zum 28. Juni immer samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Am 28. Juni findet um 11 Uhr ein Frühstückskünstlergespräch statt und um 15 Uhr die Finissage.
www.pritzen.de

Flyer zur Ausstellung (182.6 KB)

(8) Unterwegs:

Auf der Energie-Route Lausitzer Industriekultur

Erstmals findet am 6. Juni die IBA-Bustour zu fünf Attraktionen der Lausitzer Industrie-Kultur statt. Teilnehmer der neunstündigen Reise erwarten monumentale Gebäude und Anlagen der Energieindustrie sowie bizarre Bergbaulandschaften. Die Tour startet auf den IBA-Terrassen und führt dann in die erste deutsche Gartenstadt Marga, die schönste Lausitzer Werkssiedlung. Weiter geht es zu den Biotürmen Lauchhammer. Die ehemalige Abwasserreinigungsanlage der Großkokerei war einst Synonym für Luftverschmutzung, heute lockt ihre anmutende Gestalt Touristen auf die neuen Aussichtskanzeln. Nach einer Führung wird die Tour in Richtung Plessa fortgesetzt. Das Erlebnis-Kraftwerk Plessa steht auf dem Programm. Nach dem Mittagsimbiss begeben sich die Tourenteilnehmer auf den "Weg der Kohle" durch eines der ältesten Braunkohlekraftwerke Deutschlands. Anschließend geht es zur Besichtigung des Besucherbergwerks F60 nach Lichterfeld und später zurück zu den IBA-Terrassen. Interessierte können sich für die Tour noch anmelden. Die Teilnahme kostet 48 Euro, ermäßigt 45 Euro.
Information und Tourenbuchung

(9) Empfohlen:

Aktuelles IBA-Magazin online lesen

Ausgabe 25 des halbjährlich erscheinenden Magazins beleuchtet das Themenjahr "Neuland Lausitz" mit dem Schwerpunkt auf die internationale Konferenz "Chance: Bergbau-Folge-Landschaft" und gibt Einblicke in die Projektarbeit. Wenn Sie das IBA-Magazin das nächste Mal gern als Printversion in ihrem Briefkasten hätten, dann nehmen wir Sie gern in den Verteiler auf. Einfach E-Mail mit Adresse an wolf@iba-see.de senden.
Download IBA-Magazin 25


letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13