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Pressemitteilung vom 25. November 2009

IBA-Zeitreise als Einstimmung auf das Finale 2010

Die IBA Fürst-Pückler-Land eröffnet heute die Wanderausstellung „IBA meets IBA“ und stimmt damit bereits auf ihr Finale 2010 in der Lausitz ein


Großräschen. Seit über 100 Jahren geben Internationale Bauausstellungen (IBA) Antworten auf aktuelle Fragen des Städtebaus und der Regionalplanung in Deutschland und treiben zukunftsorientiert und beispielhaft Entwicklungen voran. Die Wanderausstellung „IBA meets IBA“ gibt erstmals einen Gesamtüberblick über die Internationalen Bauausstellungen der Vergangenheit und Gegenwart und ist jetzt auf den IBA-Terrassen der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land in Großräschen zu sehen. Mit rund 160 Gästen und Vertretern aus dem IBA-Netzwerk wird sie heute um 16 Uhr eröffnet. Interessierte können die Ausstellung ab morgen bis zum 7. März 2010 von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 16 Uhr kostenfrei besuchen.

Die von der IBA Hamburg und vom Museum für Architektur und Ingenieurkunst M.AI erstellte Ausstellung beleuchtet die komplexen räumlichen Strategien sowie herausfordernden Projekte Internationaler Bauausstellungen. Die Reintegration von Stadtquartieren, die Umnutzung scheinbar verbrauchter Stadtflächen, der Aufbau neuer Planungskulturen und das Imagebild ganzer Regionen standen und stehen dabei im Mittelpunkt. So thematisiert die Ausstellung Zielsetzungen, diskutiert Resultate und erörtert aktuelle Anforderungen an eine IBA. Vorgestellt werden die Matthildenhöhe Darmstadt (1901), die Weißenhofsiedlung Stuttgart (1927), die Stalinallee und Interbau Berlin (1952/57), die IBA Berlin (1984/87), die IBA Emscher Park (1999), die IBA Fürst-Pückler-Land (2010), die IBA Stadtumbau (2010) und die IBA Hamburg (2013).

Zeigten die Ausstellungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch im Wesentlichen visionäre und innovative Architekturentwürfe, entwickelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg Ausstellungsprogramme, deren Charakter, Ansprüche und Ziele die ursprünglichen rein auf die Baukunst ausgerichteten Ideen übertrafen. Sie wurden zu komplexen Instrumenten der Organisation von Stadtentwicklungs- und –umbauprozessen, die erstmals mit dem Begriff Internationale Bauausstellung bezeichnet wurden. In den 1990ern widmete sich die IBA Emscher Park der Umstrukturierung einer ganzen Region und entwickelte einen neuen Typus von Kulturlandschaft. Ein Ansatz, der von der IBA Fürst-Pückler-Land aufgegriffen wurde. Während die IBA Stadtumbau in Sachsen-Anhalt Konzepte für die Stadt von morgen unter den Bedingungen des demografischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandels erprobt, widmet sich die IBA Hamburg brennenden Fragen der Globalisierung, Metropolenkonkurrenz oder multikultureller Stadtgesellschaften am Beispiel des Stadtteils Wilhelmsburg.

„Die derzeit parallel stattfindenden Bauausstellungen und aktuellen Planungen sowie Diskussionen zukünftiger Projekte zeigen, dass das „Instrument IBA“ keineswegs an Strahlkraft verloren hat. Um diesen IBA-Erfahrungsschatz ins Bewusstsein zu bringen und um auf unser Finale im nächsten Jahr aufmerksam zu machen, haben wir die Ausstellung nach Großräschen geholt“, sagt IBA-Geschäftsführer Rolf Kuhn. Als „Werkstatt für neue Landschaften“ hat die IBA seit 2000 den Bergbausanierungsprozess in der Lausitz fachlich begleitet, planerische Impulse gesetzt, Netzwerke aufgebaut und 30 Projekte zum Struktur- und Landschaftswandel umgesetzt oder auf den Weg gebracht. Dabei hat die IBA mit dem Thema „Landschaft“ das „übliche“ Spektrum Internationaler Bauausstellungen weiterentwickelt und dazu beigetragen, ein neues Image der Lausitz in die Welt zu tragen. „Auch nach der IBA wird der Prozess fortgeführt und das Schwungrad wird sich weiterdrehen”, betont Rolf Kuhn. Die Projekte, darunter auch Planungen wie das Landschaftskunstwerk „die Hand“ oder das „Lagunendorf Sedlitz“, sollen in Eigenverantwortung der Partner weitergeführt werden.

Der offizielle Auftakt für das Finale 2010 mit einem Veranstaltungsreigen der besonderen Art findet am 24. April 2010 im Rahmen des groß angelegten IBA-Kunstprojekts „Paradies 2“statt. Seit zwei Jahren lässt der Schweizer Regisseur Jürg Montalta an sieben IBA-Projektstandorten die Menschen der Lausitz zu Künstlern werden. Gemeinsam haben sie Herzenswünsche ausgegraben, Lebensträume wieder erweckt und sich getraut, kühne Zukunftsvisionen zu formulieren. Zusammen mit Künstlern aus dem In- und Ausland erarbeiten sie sieben Inszenierungen mit 20 Aufführungen, in denen die IBA-Projekte als Basis und die Landschaft als Bühne genutzt werden. Die IBA-Gäste erwartet 2010 beispielsweise eine „Lausitzer Symphonie“, eine „Skulptur aus tausend Begegnungen“, „Szenischen Reisen“ um den aktiven Tagebau oder zum Abschluss eine Licht- und Klangskulptur, die 7.000 Menschen um einen See im Lausitzer Seenland bilden werden. Darüber hinaus wird es eine Vielzahl an Veranstaltungen geben, die von den Projektpartnern ausgerichtet werden. Über elf verschiedene IBA-Thementouren vom „Mars“ zu imposanten Industriegiganten und neuen Seen können Gäste die Landschaft im Wandel und die IBA-Projekte auch 2010 zu Fuß, per Kleinbus, Fahrrad, Jeep oder Floß entdecken. Neben der IBA-Ausstellung 2010 „Die Neueroberung einer Landschaft“, die wegweisende IBA-Projekte und Meilensteine der Projektentwicklung präsentieren wird, lassen auch Publikationen wie der IBA-Projektkatalog und die Konferenzdokumentation „Chance: Bergbau-Folge-Landschaft“ die zehnjährige Arbeit der IBA Revue passieren.

Zum Download:

Broschüre "IBA meets IBA" (804.0 KB)

Flyer IBA Lausitz 2010 (562.1 KB)

IBA-Übersicht 1901-1987 (497.3 KB)

IBA-Übersicht 1999-2013 (520.6 KB)


letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13