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Pressemitteilung vom 19. Mai 2010

Utopien im märkischen Sand

Kunstscheune Pritzen eröffnet am 23. Mai im Rahmen des IBA-Abschlussjahres eine Ausstellung zur Entwicklung des Dorfes am Tagebaurand


Pritzen. Wenn in diesem Jahr zehn Jahre erfolgreicher Arbeit zu Ende gehen, feiern die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land und ihre Partner mit einer Vielzahl von Veranstaltungen. Die Ausstellung „Kunstlandschaft Pritzen - eine Utopie überprüft sich selbst“ lässt die Bemühungen der letzten Jahre um die Kunstlandschaft Pritzen nun Revue passieren. Die Vernissage findet am 23. Mai um 15 Uhr statt.

Das Künstlerdorf Pritzen war eines der IBA-Projekte der ersten Stunde. Es ging darum, neue Perspektiven für den Ort zu entwickeln, der einst der Kohle zum Opfer fallen sollte. Rund drei Viertel aller Häuser waren bereits abgerissen, und nur 30 von 480 Einwohner hatten durchgehalten, als 1992 die Entscheidung fiel: Der Tagebau Greifenhain wird stillgelegt. Seit 1998 wird er nun geflutet. Bis 2017 entsteht an seiner Stelle der Altdöberner See. Heute liegt Pritzen auf einer in den Altdöberner See ragenden Halbinsel.
Leben ist in das einst tot geglaubte Dorf zurückgekehrt. Nach zwei Kunstbiennalen in den 1990er Jahren, von der noch imposante Exponate in der Landschaft zu finden sind, lag es nahe, die weitere Entwicklung des Dorfes an Kunst und kulturelle Aktivitäten zu knüpfen. Als sich 2002 der Kunstscheune Pritzen e. V. gründete, war ein Partner vor Ort gefunden, der damit begann, regelmäßig in den Sommermonaten Ausstellungen, Konzerte, Filmnächte und vieles mehr zu organisieren. Im Rahmen eines von der IBA finanzierten Entwicklungskonzepts wurde dargestellt, welche baulichen und infrastrukturellen Maßnahmen nötig sind, um das Kunstscheunengelände für Kunst und „weichen“ Tourismus dauerhaft nutzbar zu machen.

Doch ist es tatsächlich gelungen, eine lebensfähige Institution zu schaffen? Haben die Aktivitäten der Kunstscheune das Leben im Ort nachhaltig geprägt? Die Ausstellung geht diesen Fragen nach. Eröffnet wird sie am Pfingstsonntag mit Akkordeonmusik des Berliner Künstlers Maxim Schagaev. Ein Labyrinth aus Feldsteinen von Katja Sophia Wolf empfängt die Besucher vor der Kunstscheune.

Bis zum 18. Juli ist die Kunstscheune immer sonnabends und sonntags in der Zeit von 12 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Am 19. Juni um 15 Uhr gibt es zum Thema auch eine Gesprächswanderung durch den Ort, bei der an drei Stationen Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Dorfes diskutiert werden. Der Abend endet dann mit einem kleinen Fest und verschiedenen künstlerischen Beiträgen.

Ausstellung „Kunstlandschaft Pritzen - eine Utopie überprüft sich selbst“
Vernissage: 23.5.2010, 15 Uhr
geöffnet bis 18.7.2010, sonnabends und sonntags 12 bis 18 Uhr
Gesprächswanderung: 19.6.2010, 15 Uhr
Ort: Kunstscheune Pritzen, Dorfstrasse 12, 03229 Altdöbern/OT Pritzen

Weitere Informationen: www.pritzen.de

Foto zum Download - Quelle: Thomas Kläber (2.8 MB)

Foto zum Download - Quelle: Lena Schmidt (2.7 MB)


letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13