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Pressemitteilung vom 21.07.2005

IBA-Stadtpfad in Cottbus fertig gestellt

Cottbus. Am 27. Juli wird im Stadtteil Sachsendorf-Madlow die letzte von 15 Hinweistafeln aufgestellt. Damit ist der „Stadtpfad“ durch das Stadtumbaugebiet in Cottbus-Sachsendorf-Madlow komplettiert und für Jedermann erlebbar. Die Hinweistafeln erläutern 15 Teilprojekte innerhalb des gesamten Stadtumbauprojekts. Durch den Stadtpfad sind die Teilprojekte miteinander verbunden und ermöglichen so einen guten Einblick in den laufenden Stadtumbau in Sachsendorf-Madlow.

Die 15. Hinweistafel wird an der Ecke Gelsenkirchener Allee / Dostojewskistraße aufgestellt. Sie weist auf die schrittweise Umgestaltung des Boulevards hin. Die Realisierung dieses Bereiches ist weitestgehend abgeschlossen. Die Aufwertung des Boulevards Gelsenkirchener Allee beinhaltete die Sanierung der begleitenden Wohnbebauung, der Gewerbeeinheiten sowie die attraktive Gestaltung des öffentlichen Raumes. Ein weithin sichtbares, Stadtbild prägendes Zeichen für die Neuorientierung des Stadtteiles setzt das Zelt am Stadtplatz als Auftakt des Boulevards. Die Großsiedlung entstand zwischen 1976 und 1986 in industrieller Plattenbauweise. Damit war Sachsendorf-Madlow das größte Neubaugebiet Brandenburgs.

Aufgrund der demographischen Entwicklung, einhergehend mit einschneidenden Veränderungen am Arbeitsmarkt in der ehemals von der Braunkohle- und Energiewirtschaft geprägten Region, war ein massiver Rückgang der Bevölkerungszahl zu verzeichnen. Von ehemals ca. 30.000 Einwohnern im Stadtteil wohnen aktuell fast nur noch die Hälfte dort.

Mit dem Bevölkerungsrückgang verbunden war zunehmender Wohnungsleerstand. Bis zum Jahr 2015 wird mit einem Rückgang auf ca.12.000 Bewohner gerechnet. Um die anhaltende Schrumpfung zu steuern und dem drohenden Imageverlust entgegenzuwirken, wurde ein umfangreicher Stadtumbauprozess eingeleitet. So sind bereits aktuell ca. 2.800 Wohnungen rückgebaut und der Bestand weitgehend saniert.

In der Theodor-Storm-Straße entstanden im Rahmen eines Modellprojektes aus Betonfertigteilen eines rückgebauten 11-Geschossers fünf kleinere Stadtvillen mit 13 neuen Wohnungen. Der Stadtumbau von Sachsendorf-Madlow ist mittlerweile zu einem nachgefragten Modell für schrumpfende Städte in Europa geworden.

Stadtumbau ist ein komplexer, anspruchsvoller Prozess in der Entwicklung einer Stadt. War die Stadtplanung bisher auf Wachstum bzw. Aufwertung ausgerichtet, so musste nun eine Umorientierung auf schrumpfende Städte erfolgen. Damit verbundene soziale Probleme werden durch intensive Arbeit des Stadtteilmanagements sowie durch das durch die Wohnungsunternehmen installierte Umzugsmanagement abgefedert. In Sachsendorf-Madlow gelang es im Zusammenwirken aller Akteure diesen schwierigen Entwicklungsprozess zu meistern. Beteiligte sind u.a.: die Stadtverwaltung, Gebäudewirtschaft Cottbus (GWC), Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft (GWG), DSK - Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft, StadtBüro Hunger, die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land, die Versorgungsunternehmen sowie zahlreiche soziale Träger und Vereine.

Faltblätter mit Übersichtskarte zum Stadtpfad sind im Stadtteilladen in der Heinrich-Mann-Straße 11 erhältlich. Im Internet kann man den Stadtpfad unter www.iba-stadtpfad.de virtuell erleben.

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13