english

Pressemitteilung vom 01.03.2006

Deutschlands größte Biogasanlage entsteht in Marga

BA-Projekt „Industriepark Marga“ entwickelt sich zu Innovationsstandort

Großräschen/Senftenberg. Im Industriepark Marga bei Senftenberg entsteht derzeit Deutschlands größte Biogasanlage, die ausschließlich mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben wird. Schon im Sommer soll die Anlage der Firma Hoogen Bodensanierung GmbH ans Netz gehen und dann eine Nennleistung von 3 Megawatt Strom produzieren. Bereits für 2007 ist eine Erweiterung der innovativen Großanlage vorgesehen.

Werden Biogasanlagen sonst häufig mit organischen Abfällen betrieben, kommt in Marga eigens für die Verstromung angebaute Biomasse aus der regionalen Landwirtschaft zum Einsatz, vor allem Mais, Luzerne und Getreide als Ganzpflanzensilage und Korn. Der erzeugte Strom wird vollständig ins öffentliche Netz eingespeist. „Aus den Landwirten werden somit Energiewirte, ihnen eröffnet sich ein zusätzlicher Absatzmarkt“, erläutert Volker Mielchen von der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land. Mielchen ist zuständig für die Entwicklung des IBA-Projekts Gartenstadt und Industriepark Marga. „Der besondere Clou“, so Mielchen weiter, „sind die geschlossenen, regionalwirtschaftlichen Kreisläufe: Bei der Vergärung, die für die Umwandlung in Biogas nötig ist, entsteht als Nebenprodukt Dünger - Dünger, der in der regionalen Landwirtschaft genutzt werden kann.“ Als weiteres Nebenprodukt lassen sich auch so genannte Bodenhilfsstoffe gewinnen. Diese können bei der Rekultivierung der Bergbaufolgelandschaft ebenso eingesetzt werden, wie bei der Urbarmachung von Agrarflächen in Wüstenregionen. Gemeinsam mit Partnern aus der Forschung betreibt die Hoogen GmbH entsprechende Versuchsfelder - unter anderem in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die Marktchancen der Großanlage in Marga hatte zuvor eine Machbarkeitsstudie bestätigt, die im Rahmen des IBA-Projekts REKULA entstanden ist. REKULA (Restrukturierung von gestörten Kulturlandschaften) gehört zum Programm INTERREG III B Cadses der Europäischen Union und wird von der IBA betreut.

Die Firmengruppe Hoogen aus Alpen in Nordrhein-Westfalen hat 1995 ihren Standort Senftenberg eröffnet und beschäftigt dort derzeit rund 60 Mitarbeiter, deren Zahl sich mit der Eröffnung der Biogasanlage um neun erhöht. Indirekt werden weitere Arbeitsplätze in der Landwirtschaft gesichert.

[Hinweise für die Presse
1. ANSPRECHPARTNER:
Rainer Müller: IBA-Pressesprecher 035753 / 370 283
Volker Mielchen: IBA-Projektbetreuer 035753 / 370 15
Nicole Merkl: Fa. Hoogen F+E/Marketing: 03573 / 147822
2. REKULA: Das Projekt REKULA wird 2006 abgeschlossen. Die Projektergebnisse werden am 3. und 4. April auf einer Abschlusskonferenz in Cottbus vorgestellt: www.rekula.net/treffen.html]

zurück

letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13