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Pressemitteilung vom 16.05.2006

IBA präsentiert Mies van der Rohe in Gubin

Ausstellung zu Mies’ modernem Erstlingswerk ab 27. Mai in Gubin

Gubin/Großräschen. Knapp 20 Jahre stand am östlichen Neißeufer von Guben das Wolf-Haus von Ludwig Mies van der Rohe. Von 1925 bis 1927 baute der spätere Bauhaus-Direktor dort sein modernes Erstlingswerk: Eine Villa für den Textilfabrikanten Erich Wolf. Zum Kriegsende wurde das Haus stark zerstört und später abgetragen, die Stadt Guben wurde geteilt. Heute befindet sich am Standort im polnischen Teil der Doppelstadt Guben-Gubin ein kleiner Park mit den Fundamentresten des Hauses. Die Fundamente wurden erst 2002 auf Initiative der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land ausgegraben und durch das New Yorker Museum of Modern Art (MoMa) vermessen. Mit einer Ausstellung erinnert die IBA an diesen Meilenstein der Architekturgeschichte: Am 27. Mai wird die Mies-Memory-Box in Gubin eröffnet.

Der gut drei mal drei Meter große mobile Kubus aus halb-transparentem Composite-Werkstoff zeigt in seinem Inneren Scherben, die bei den Grabungsarbeiten gefunden wurden sowie historische Fotos aus dem Besitz des MoMa und aus dem Familienbesitz der Wolfs, die zum Teil noch nie öffentlich gezeigt wurden. Zwei nachgebaute Stahlrohrstühle nach einem Entwurf von Mies van der Rohe und Lily Reich laden Besucher zum Verweilen ein. Bewegliche Schautafeln informieren über Guben-Gubin, den Architekten sowie das Haus Wolf und die anderen IBA-Projekte in Guben und Gubin. Zum genaueren Nachlesen über die Entstehung des Hauses Wolf und zur Einordnung in das internationale Werk des deutsch-amerikanischen Architekten liegt eine kostenlose Broschüre aus.

Die Box wird bis 5. Juni am Standort des Hauses Wolf in Gubin stehen und wandert dann weiter nach Breslau, Berlin, Dessau und Stuttgart. Der Eintritt ist kostenlos. Die Eröffnung der Box in Gubin erfolgt im Rahmen des städtischen Frühlingsfestes. Um 10.30 Uhr startet dazu am 27. Mai eine erste Führung von der Kriegsruine der Gubiner Stadt- und Hauptkirche zum Standort der Box am Neißehang. Feierliche Eröffnung ist dann um 11 Uhr. Weitere Führungen in deutsch und polnisch finden über den Tag verteilt und auch am 28. Mai statt. Die IBA ist an diesem Wochenende bei dem Fest mit einem Stand neben der Ruine vertreten. Hebebühnen ermöglichen einen Blick ins Innere der Kirche. Um die notwendigen Sicherungsmaßnahmen an der Ruine zu unterstützen, verkauft die IBA symbolische Ziegelsteine zugunsten der polnischen Stiftung für den Wiederaufbau der Kirche. Die stadtbildprägende Kirchenruine ist Teil des IBA-Projekts „Frankfurter Straße“ und soll nach Vorstellung der Internationalen Bauausstellung als deutsch-polnische Begegnungsstätte wiederbelebt werden.

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13