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Presseinformation vom 17.03.2009

Bauhütte soll Wiederaufbau der Gubiner Hauptkirche vorantreiben

Aktuelles Nutzungs- und Betreiberkonzept bildet Grundlage für die weitere Aufbauarbeit und vereint Interessen von Polen und Deutschen


Gubin/Guben.Am Dienstagvormittag haben die Interessensvertreter zum Wiederaufbau der Gubiner Hauptkirche ein von der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land in Auftrag gegebenes Nutzungs- und Betreiberkonzept für die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Gubiner Stadt- und Hauptkirche präsentiert. Das Mahnmal soll in den nächsten Jahren zu einem deutsch-polnischen und europäischen Begegnungszentrum umgebaut werden. Damit sollen auch zentrale Impulse für die Weiterentwicklung des Gubiner Stadtzentrums gesetzt und beide Grenzstädte zunehmend als Einheit gestärkt werden.

Seit 2005 engagieren sich Mitglieder der polnischen Stiftung Fara Gubinska und des deutschen Fördervereins zum Wiederaufbau der Stadt- und Hauptkirche für eine Zukunft des ruinösen Gotteshauses, dessen monumentales Kirchenschiff mit Glockenturm ein sichtbares Zeichen der zusammenwachsenden Grenzstädte Gubin und Guben ist. Im Rahmen der IBA wurden in den vergangenen Monaten mit den Interessensvertretern Interviews durchgeführt, auf deren Basis die Berliner Büros insar consult sowie Fach & Werk in deutsch-polnischer Zusammenarbeit ein Nutzungskonzept und einen Handlungsplan entwickelten. „Dieses Papier ist die Basis für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg“, sagte Gubins Bürgermeister Bartłomiej Bartczak. „Die vielen Ideen münden nun in einem konkreten Entwicklungsplan, der auch umgesetzt werden soll.“

Das Konzept sieht zwei, optional drei Entwicklungsschwerpunkte vor: Da das Hauptaugenmerk zuerst auf der Sicherung der Kirchenruine liegt, soll in Kooperation mit den regionalen Universitäten in Cottbus und Zielona Góra bis Mitte diesen Jahres eine „Bauhütte“ gegründet werden, die als Forschungsplattform dienen, die Gebäudesicherung fachlich begleiten sowie das Bauvorhaben koordinieren und abwickeln soll. Die Bauhütte soll als gemeinsames Projektentwicklungsbüro von der Stadt Gubin und dem Förderverein getragen sowie von der Stiftung und einem Expertenrat beraten werden. Eine erste Maßnahme wird die Sicherung des Kirchenturmes sein, die den Treppenaufstieg auf die weithin sichtbare Landmarke ermöglichen soll. „Mit dem Erhalt und Ausbau der Kirche sowie ihrer Neubestimmung soll auch architektonisch ein Zeichen des Aufbruchs und der Zusammenarbeit gesetzt werden, ohne dabei die Schatten der Vergangenheit zu verwischen“, so IBA-Geschäftsführer Rolf Kuhn. „Ziel ist es, im Rahmen der IBA internationale Entwurfsseminare auf den Weg zu bringen, mit denen wir die Umgestaltung des Gebäudes qualifiziert begleiten und weltweite Aufmerksamkeit erzielen wollen.“ Angestrebt wird eine Umbaumaßnahme, die möglichst wenig in die Grundstruktur des Gebäudes eingreift.

Aus der inhaltlichen Arbeit der Bauhütte heraus soll in einem zweiten Entwicklungsschritt in den Kirchenräumen ein Zentrum für Kommunikation mit überregionaler Ausstrahlung entstehen. Es ist geplant, das Kirchenschiff multifunktional auszubauen und für Ausstellungen, große Veranstaltungen und Sommerschulen nutzbar zu machen sowie die Touristinformation einzubinden. Als Betreiber ist das Gubiner Kulturhaus vorgesehen, welches auch das Gebäudemanagement übernehmen soll. Darüber hinaus bieten die Vorarbeiten und Aktivitäten der Bauhütte Potenzial für ein überregionales Projekt zur Auseinandersetzung mit dem Thema verlorenes Kulturerbe. Daher wird in dem Konzept optional auch der Aufbau eines Archivs für Kulturerbe als Schlussstein des Prozesses in Betracht gezogen.

Um das groß angelegte Bauprojekt ins Rollen zu bringen, sollen vorerst zwei Stellen im Bereich Projekt- und Kulturmanagement eingerichtet und weitere Fördermittel akquiriert werden. Ziel ist es, die Grundlagenuntersuchung für das Kirchenschiff und die Schadensbewertung im Jahr 2010 abzuschließen, damit darauf aufbauend die Entwurfsseminare starten können. Die Ergebnisse sollen 2011 in konkreten Planungen münden, so dass 2012 mit den Ausbauarbeiten am Kirchenschiff begonnen werden kann.

Bisherige Veranstaltungen und Benefizaktionen bleiben wichtige Bausteine, um das Gebäude bereits jetzt zu aktivieren. Insbesondere die generationenübergreifenden „Hörkreise“ mit Deutschen und Polen, die der Schweizer Künstler Jürg Montalta im Rahmen des IBA-Kunstprojekts „Paradies 2“ veranstaltet, sollen zur Identitätsstiftung und zur Stärkung des Projekts beitragen.

Presseinformation in polnischer Sprache als PDF

Weitere Informationen:
www.stadtkirchegubin.de
www.fara.gubin.com.pl
www.insar.de
www.fachundwerk.de

Ansprechpartner:
Günter Quiel, Förderverein zum Wiederaufbau der Stadt- und Hauptkirche in Gubin e.V.,
Telefon +49 (0)3561 - 55 98 54, E-Mail: guenter.quiel@t-online.de

Jakub Bartczak, Stiftung Fara Gubińska - Centrum Spotkań Polsko - Niemieckich
Telefon +48 (0)60 - 98 62 902, E-Mail: barkub@gmail.com

David Lang, Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land,
Telefon: +49 (0)3 57 53 - 37 02 17, E-Mail: lang@iba-see.de

Frank Schwartze, insar consult
Telefon +49 (0)30 - 69 40 17 44, E-Mail: schwartze@insar.de

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13