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Ausgezeichnete Ideen für den Stadthafen SenftenbergInfrastrukturminister Dellmann prämierte die Gewinner des europaweiten Realsierungswettbewerbs „Stadthafen Senftenberg“ - Ausstellung im Rathaus eröffnet
Senftenberg. Die Stadt Senftenberg und die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land haben am Donnerstagvormittag gemeinsam mit dem Minister für Infrastruktur und Raumordnung Reinhold Dellmann die Gewinner des architektonischen und landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerbs „Stadthafen Senftenberg“ mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 93.000 Euro ausgezeichnet. Zugleich wurde die Ausstellung zum Wettbewerb im Rathaus Senftenberg eröffnet.
In einem konkurrierenden Verfahren haben 31 Arbeitsgemeinschaften, denen Architekten, Landschaftsarchitekten und Bauingenieure aus Italien, der Schweiz, Frankreich und Deutschland angehören, für die Seestadt Senftenberg einen Stadthafen mit Promenade und Seebrücke entworfen. Das Preisgericht entschied sich einstimmig für die Wettbewerbsarbeit des Berliner Landschaftsarchitekturbüros bgmr, von ASTOC Architects & Planners aus Köln und der Dresdner Gesellschaft für Umweltsysteme ECOSYSTEM SAXONIA. „Dieser Entwurf gibt dem künftigen Stadthafen nun ein Gesicht und zeigt einen neuen und außergewöhnlichen Identifikationspunkt für Senftenberg“, sagte Bürgermeister Andreas Fredrich anlässlich der Preisverleihung. „Dieser wasserseitige Zugang ist ein wichtiges Initial für die weitere Entwicklung der Stadt, die mit diesem Bauwerk auch mehr an Attraktivität gewinnen wird“, so Fredrich.
Infrastrukturminister Dellmann bestätigte dies: „Senftenberg wird lebenswerter für die Menschen. Das Bauprojekt schafft durch seine hohe Qualität einen deutlichen Schub für die Stadt- und auch Regionalentwicklung in der Lausitz. Wir haben den Wettbewerb finanziert und unterstützen die Stadt auch finanziell bei der Realisierung des Vorhabens.“
Der Siegerentwurf sieht mit einer 470 Meter langen, schalenförmigen Steganlage eine der längsten Seebrücken Deutschlands vor, die das neue Hafenbecken im Süden des Stadtsees umranden soll. Über Freitreppen wird die Anlage erschlossen. Die Uferpromenade greift die Wege der Parklandschaft auf und bietet Sitzgelegenheiten. Terrassenartige Treppen und Rampen verbinden Steganlage und Promenade. An dieser sind zwei langgestreckte und eingeschossige Funktionsgebäude mit Solardächern in maritimer Architektur angegliedert, welche Raum für ein Restaurant mit Tagungsräumen, Appartments und Ferienwohnungen sowie für hafentypische Nutzungen vom Imbiss und Souvenirverkauf bis hin zum Bootsverleih bieten. Das Hafenbecken sieht fünf Bootsanleger mit rund 120 Wasserliegeplätzen vor. Die Seebrücke fungiert als bauliches Element mit einem eigenständigen Charakter. Ihr Brückenkopf schwebt 5,5 Meter über dem Wasser. Diese Konstruktion aus Holz und Stahl bietet auch Anlegeflächen für Fahrgastschiffe.
IBA-Geschäftsführer Rolf Kuhn erklärte: „Mit diesem markanten Bauwerk wird nicht nur eine besondere Verbindung zwischen Stadt und See sowie ein weiterer Aussichtsbalkon auf die Landschaft nach dem Bergbau geschaffen sondern auch ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für die Region.“ Dr. Carlo Becker, Geschäftsführer des Büros bgmr, das bereits bei regionalen Entwicklungskonzepten wie dem „Stadtstrand Welzow“ oder der „Wüste/Oase Welzow“ mitwirkte, verwies auch auf das Landmarkenkonzept für das Seenland. „Die vielen technischen Bauwerke sind die Landmarken der Region. Wenn die Realisierung dieser Bauwerke mit dem Anspruch an Baukultur verknüpft werden, wird eine Zukunftsaufgabe besetzt und zugleich werden große Chancen für die Region aktiviert. Die Wettbewerbsaufgabe hat uns herausgefordert.“
Die Investitionssumme für die Umsetzung der Siegerarbeit wird auf rund 8,9 Millionen Euro geschätzt.
Der zweite Wettbewerbspreis wurde an die Cottbuser Büros zimmermann + partner architekten BDA, Geskes und Hack Landschaftsarchitekten sowie an die Rostocker Firma Inros Lackner AG verliehen. Ihr Entwurf zeigt einen Hafen, der auf einer rechtwinkligen Struktur basiert. Die kubische Gestaltung der Hafengebäude erzeugt einen urbanen Charakter und ein Spannungsverhältnis zur Landschaft.
Der dritte Preis ging an a24_Landschaft Robel Swillus und Partner und das Ingenieurbüro Kraft aus Berlin, die den Hafen dynamisch und linear strukturieren. Seebrücke, Promenade und die mehrgeschossigen Funktionsgebäude verschmelzen in diesem Entwurf zu einer begehbaren Figur aus Holzbohlen.
Alle Wettbewerbsarbeiten sind im Foyer des Senftenberger Rathauses zu den regulären Öffnungszeiten bis zum 9. April 2009 ausgestellt.
Protokoll der Preisrichter mit Beurteilungen
Alle Gewinner im Überblick:
1. Preis: Arbeit 1180
Becker Giseke Mohren Richard, Landschaftsarchitekten Berlin
ASTOC Architects & Planners, Köln
ECOSYSTEM SAXONIA, Gesellschaft für Umweltsysteme mbH, Dresden
2. Preis: Arbeit 1161
zimmermann + partner architekten BDA, Cottbus
Geskes und Hack Landschaftsarchitekten, Cottbus
Inros Lackner AG, Geschäftsbereich Wasserbau, Rostock
3. Preis: Arbeit 1176
a24_Landschaft Robel Swillus und Partner, Architekten und Landschaftsarchitekten, Berlin
Ingenieurbüro Kraft, Berlin
Ankauf: Arbeit 1153
HEIDE & VON BECKERATH, Architekten, Berlin
Locodrom Landschaftsarchitekten, Berlin
Studio C Nicole Zahner, Berlin
Ankauf: Arbeit 1170
Prof. Bernhard Winking Architekten BDA mit Martin Froh, Berlin
LA.BAR Landschaftsarchitekten, Berlin
Grassl Ingenieurbüro, Berlin
Weitere Informationen:
IBA-Pressesstelle
Janine Mahler
E-Mail: mahler@iba-see.de
Telefon: +49 (0)35753 - 370 283
Pressestelle Stadt Senftenberg
Anja Schmiedgen
E-Mail: anja.schmiedgen@senftenberg.de
Telefon: +49 (0)3573 – 701 112
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