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Presseinformation vom 14. September 2009

IBA diskutiert mit der Welt an der Tagebaukante

Die Internationale Bauausstellung startet am 15. September ihre Konferenz "Chance: Bergbau-Folge-Landschaft" – 200 Experten aus 25 Ländern auf den IBA-Terrassen zu Gast


Großräschen. An der Kante eines ehemaligen Tagebaus und des entstehenden Ilse-Sees richtet die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land mit der Konferenz „Chance: Bergbau-Folge-Landschaft“ den Blick von der Lausitz in verschiedene Bergbauregionen der Welt. Vom 15. bis zum 17. September 2009 bietet sie unter der Schirmherrschaft von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee eine Plattform für den interdisziplinären Austausch zu Problemen und Potenzialen bei der Gestaltung von Landschaften nach dem Bergbau. Erwartet werden rund 200 Teilnehmer aus 25 Ländern. Zentrale Themen sind die Steuerung des Wandlungsprozesses, die Inwertsetzung und Neugestaltung der Landschaft sowie die Identität der im Wandel befindlichen Regionen. Zudem bilden die auf der Erfahrung der IBA und ihrer Partner beruhenden „10 Thesen zum Umgang mit Bergbaufolgelandschaften“ die Basis für ein gemeinsames Verständnis von Leitbildern und dienen als Ausgangspunkt für die Diskussion einer möglichen „Lausitz Charta“.

„Mit dieser Konferenz steuert die IBA nicht nur ihren Jahreshöhepunkt an, sondern auch ihren wissenschaftlichen Abschluss vor dem Finale im nächsten Jahr“, sagt IBA-Geschäftsführer Prof. Dr. Rolf Kuhn. „Es ist großartig, dass sich so viele internationale Experten auf den IBA-Terrassen treffen, um über die Chancen von Grund auf neu zu gestaltendener Landschaften zu diskutieren, Ideen zu präsentieren, Erfahrungen auszutauschen und Empfehlungen für den Umgang mit diesen ‚Landschaftsbaustellen’ auszusprechen“, so Kuhn weiter. Ein interdisziplinäres Fachpublikum vom Bergbauingenieur über den Regionalentwickler und Landschaftsarchitekten bis hin zum Soziologen, Politiker und Wissenschaftler wird in Großräschen zu Gast sein. Referenten haben sich aus verschiedenen Bergbauregionen der Welt wie z.B. aus China, Südafrika, Chile, den USA, Tschechien, Schweden, Portugal, Frankreich und Großbritannien angekündigt.

Der erste Konferenztag steht unter dem Motto “Regionen im Wandel” und gibt einen Überblick über Probleme, Potenziale und Konzepte zum Umgang mit Bergbaualtlasten sowie zur Wiedernutzbarmachung und Inwertsetzung von industriell geprägten Landschaften. Am zweiten Tag werden Kolloquien zu den Themen „Strategien und Instrumente“, „Identitätswandel“ und „Neu-Land-Nutzungen“ veranstaltet, die neben dem internationalen Fokus auch immer einen Bezug zur Lausitz herstellen. Im Anschluss wird eine mehrstündige Exkursion ins „Neuland Lausitz“ führen und den Landschaftwandel sowie die kreative Umnutzung industriekultureller Relikte verdeutlichen. Stationen sind der aktive Tagebau Welzow-Süd, die entstehende Energielandschaft Welzow, das Lausitzer Seenland sowie das Besucherbergwerk F60 und die Biotürme Lauchhammer.

Am dritten Tag werden alle Fäden in einer abschließenden Podiumsdiskussion zusammengeführt, auch die „10 Thesen zum Umgang mit Bergbaufolgelandschaften“, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Konferenz ziehen und die durch die Teilnehmer kommentiert werden. Ihre Grundlage ist die weltweite Verpflichtung zu einer nachhaltigen Entwicklung, die eine vielfältige, multifunktionale Landschaft nach dem Bergbau zum Ziel hat und Voraussetzung für neue wirtschaftliche Aktivitäten und Zukunftsperspektiven einer Region ist. Den Abschluss der Konferenz bildet der Festvortrag „Perspektive 2050“ von Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker sowie ein Ausblick zur IBA Lausitz 2010 von Prof. Dr. Rolf Kuhn.

Eine Dokumentation der Konferenz wird zum Auftakt des IBA-Finales im April 2010 im Jovis Verlag erscheinen.

Die Konferenz findet im Rahmen des Central Europe Programme und des 7. Forschungsrahmenprogramms der EU-Projekte „ReSOURCE“ und „RenERg“ statt. Zudem wird die Konferenz neben den IBA-Gesellschaftern und dem Land Brandenburg maßgeblich unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Vattenfall Europe Mining AG, der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft, dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten.

Weitere Informationen zur Konferenz: hier


letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13