Pressemitteilung vom 14. Juni 2010Spazieren und Reden: Gesprächswanderung in PritzenIm Finaljahr der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land zieht man in Pritzen, einem der IBA-Projekte der ersten Stunde, Bilanz - Am 19. Juni findet im Rahmen der Ausstellung eine Gesprächswanderung statt
Am 19. Juni um 15 Uhr geht es mit Matthias Heinrich, dem Vereinsvorsitzenden der Kunstscheune Pritzen, auf eine Gesprächswanderung durch das Dorf am Rande des neu entstehenden Altdöberner Sees. Neben dem Genuss der landschaftlichen, architektonischen und künstlerischen Schönheiten des Dorfes will er über die Frage nach Möglichkeiten der weiteren Entwicklung mit Besuchern ins Gespräch kommen. Ausgangspunkt ist die aktuelle Ausstellung „Kunstlandschaft Pritzen - eine Utopie überprüft sich selbst“ in der Kunstscheue. Nach zehn Jahren IBA-Arbeit werden hier auf sehr persönliche Weise die Visionen und Träume, mit denen man einst angetreten ist, mit dem Erreichten abgeglichen.
Pritzen gehört zu einer ganzen Reihe von Ortschaften, die einst für die Abbaggerung schon freigegeben, durch das vorzeitige Ende vieler Braunkohletagebaue nach der politischen Wende jedoch erhalten blieben. Nur 30 von 480 Einwohner waren noch da, als der Tagebau Greifenhain zum Erliegen kam. Die Siedlung lag jetzt auf einer Halbinsel im Niemandsland, aus dem bis 2017 der Altdöberner See entstehen soll. Ohne von der Hand eines Architekten entworfen zu sein, war eine einmalige Landschaft voller Kontraste entstanden, die einen besonderen Reiz entfaltete und bald wieder erste Bewohner und Gäste anzog.
In den 1990er Jahren fanden hier zwei Kunstbiennalen statt, deren imposante Exponate noch immer in und um Pritzen zu finden sind. Sie waren der Ausgangspunkt für Überlegungen, die weitere Entwicklung des Dorfes an Kunst und kulturelle Aktivitäten zu knüpfen. Ganz in diesem Sinne wurde Pritzen eines der IBA-Projekte der ersten Stunde. Der Wiederaufbau der ehemaligen Gaststätte als Bürgerhaus, die Gründung des Kunstscheune Pritzen e. V., der fortan in den Sommermonaten regelmäßig Ausstellungen, Konzerte, Filmnächte und vieles mehr organisierte und ein von der IBA finanziertes Entwicklungskonzept schienen Schritte auf dem richtigen Weg zu sein. Doch ist Pritzen nicht immer noch ein Geheimtipp und die Abgelegenheit, die einen Großteil des Reizes dieses Dorfs ausmacht, sein größtes Manko? Wohin soll die Reise zukünftig gehen? Wie stehen die Chancen für die geplante 20 Meter hohe und 500 Meter lange Erdskulptur „die Hand“ nach der IBA?
Zwei Künstlergruppen, Matthias Bauer & Maria Lucchese sowie Sascha Mock & Co., werden die Wanderung begleiten und vier Stationen bespielen: die Biennale-Objekte „Sumpf“, „Sechsfüßler“ und „Gelbe Rampe“ sowie die Kunstscheune. Auf dem kleinen Fest, das hier am Abend stattfinden soll, wird Sascha Mock mit Freunden Musik machen.
Die Ausstellung in der Kunstscheune Pritzen, Dorfstrasse 12, 03229 Pritzen, ist darüber hinaus noch bis zum 18. Juli 2010, immer sonnabends und sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen: www.pritzen.de
Kostenfreies Bildmaterial können Sie in der IBA-Pressestelle anfordern.
|