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Newsletter 72 vom 14.09.2005


1. Licht & Klang: "Lichtwechsel" im Lausitzer Revier
2. Sichern & Sanieren: Fördermittel für IBA-Projekte
3. Wasser & Land: Konferenz "Neue Landschaften" – ausgebucht!
4. Wachstum & Schrumpfung: Konferenz "Altes und Neues Siedeln"
5. Identität & Tourismus: IdeQua-Konferenz
6. Diskussion & Dolce Vita: Fachexkursion nach Venedig


Licht & Klang

"Lichtwechsel" im Lausitzer Revier

Wo früher die Arbeiter zum "Schichtwechsel" die Werktore durchquerten, ist zum 17. September erstmals "Lichtwechsel": Die IBA lässt drei der wichtigsten Industriedenkmäler der Region in neuem Licht erstrahlen. Vom 17. September bis 3. Oktober verwandeln Lichtkünstler das Besucherbergwerk F60 in Lichterfeld, das ehemalige Kraftwerk in Plessa und die Biotürme in Lauchhammer in leuchtende Kunstwerke. Zwei Wochen lang können Besucher in den Abendstunden das industrielle Erbe der Lausitz ganz neu entdecken.
An den Samstagen (17. September, 24.September, 1. Oktober) werden zudem Bustouren, nächtliche Führungen und ein künstlerisches Rahmenprogramm angeboten.
Das Konzept für die Inszenierung der drei Industriedenkmäler hat der Architekt und Lichtexperte Prof. Gerhard Auer von der TU Braunschweig im Auftrag der IBA entwickelt. Seine Arbeit für die F60 baut auf Gestaltungsideen von Hans Peter Kuhn auf, der 2003 die F60 zu einem klingenden und leuchtenden Kunstwerk machte, das seither Besucher aus aller Welt begeistert. Kuhns Installation bleibt während des Lichtwechsels erhalten, zusätzlich wird aber der Werkstattwagen vor der F60 in die Illumination einbezogen.

www.g-auer.de


Sichern & Sanieren

Fördermittel für IBA-Projekte

Fördermittel über insgesamt 1,5 Millionen Euro für zwei IBA-Projekte brachte Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Raumordnung (MIR) Frank Szymanski bei seinem Besuch in Großräschen und Lauchhammer am 7. September mit. Im IBA-Auftaktgebiet Großräschen-Süd wurden für das ehemalige Ledigenwohnheim 600.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bewilligt. Für die Sanierung der Biotürme in Lauchhammer gibt es knapp 900.000 Euro EU-Gelder. Empfänger der Fördermittel sind die Stadt Großräschen beziehungsweise die Biotürme Lauchhammer gGmbH – eine hundertprozentige Tochter der Stiftung Kunstgussmuseum Lauchhammer – als neuer Eigentümer der Biotürme.
Die Biotürme in Lauchhammer sind der letzte Rest einer früheren Großkokerei und dienten der biologischen Abwasserreinigung. Die Kokerei wurde ansonsten komplett beseitigt. Die denkmalgeschützten Türme sollen nun gesichert und öffentlich zugänglich gemacht werden.
Im Ledigenwohnheim wohnten einstmals die unverheirateten Bergleute der früheren Ilse-Bergbau AG. Später wurde das repräsentative Haus als Verwaltungsgebäude des DDR-Braunkohlekombinats in Großräschen genutzt. Geplant ist zunächst eine kulturelle Zwischennutzung. Mit den Fördermitteln wird noch in diesem Jahr das Dach saniert.

www.technikmuseen.de/lauchhammer


Wasser & Land

Konferenz "Neue Landschaften" – ausgebucht!

Die REKULA-Konferenz "Neue Landschaften" am 22. September in Großräschen (vgl. Newsletter 71) ist restlos ausgebucht. Wir bedanken uns bei allen Interessenten und möchten auf die nächste REKULA-Konferenz "Altes und Neues Siedeln" am 13. und 14. Oktober in Cottbus verweisen
(siehe unten).


Wachstum & Schrumpfung

Konferenz "Altes und Neues Siedeln"

Mit den gegenläufigen Phänomenen von Stadtschrumpfung einerseits und
-wachstum andererseits beschäftigt sich die Konferenz "Altes und Neues Siedeln" am 13. und 14. Oktober in Cottbus. Praxisbeispiele werden diskutiert und unterschiedliche Strategien vorgestellt. Unter anderem diskutieren Philipp Oswalt (Shrinking cities office) zum Thema Schrumpfende Städte, Marietta Tzschoppe (Stadt Cottbus) zur Stadtentwicklung Cottbus’ unter den Aspekten Umbauen und Weiterbauen. Paolo Cannavò (Studio.eu, Rom) berichtet von dem Spannungsverhältnis zwischen der Metropole Rom und ihrem Umland, Gabriela Karmasz (Zabrze, Polen) stellt die im Umbruch begriffene Region Oberschlesien vor.
Die Konferenz findet in der Fachhochschule Lausitz (Cottbus), Lipezker Straße 47, im Hörsaal des Gebäudes 9 statt.
Sie wird im Rahmen des INTERREG-III-B-CADSES-Projekts REKULA (Restrukturierung von Kulturlandschaften) unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung (MIR) des Landes Brandenburg veranstaltet.
Anmeldeschluss ist der 4. Oktober.


Identität & Tourismus

IdeQua-Konferenz

Im Rahmen des Interreg-III-B-Projektes IdeQua findet am 20. und 21. Oktober die Europäische Fachkonferenz "Regionale Identität und Tourismus" mit Fallbeispielen aus Mittel- und Südosteuropa im Lindner Congress Hotel in Cottbus statt.
Stadt- und Regionalplaner, Touristiker, Wissenschaftler aus Deutschland, Rumänien, Ungarn, Tschechien und Griechenland sowie Kommunalpolitiker und weitere regionale Akteure kommen hier zusammen, um die komplexen Beziehungen zwischen regionaler Identität und touristischer Entwicklung aus einem praxisorientierten Blickwinkel zu betrachten und ihre Erfahrungen und ihr Wissen auszutauschen.
Zur Einführung in die Thematik "Identität" referiert u.a. Dr. Michael Weigl (Forschungsgruppe Deutschland). Anschließend stellen die IdeQua-Partner Fallbeispiele aus Europa vor, unter ihnen Simion Cretu (Regionale Entwicklungsagentur ADR in Centru/Rumänien) und Ales Hozdecky (Turnov, Tschechien).
Der zweite Tag wird für eine Exkursion zu den IBA-Projekten Slawenburg Raddusch, IBA-Terrassen und Besucherbergwerk F60 genutzt.
Anmeldeschluss ist der 14. Oktober.

www.idequa.net


Diskussion & Dolce Vita

Fachexkursion nach Venedig

Die diesjährige REKULA-Exkursion ging vom 2. bis 5. September in die Partnerregion Veneto (Italien). Prägendes Element der Region und Thema der Exkursion war "Wasser". In den Dolomiten standen Abstecher in das 500m tief im Berginneren gelegene, architektonisch beeindruckende Wasserkraftwerk Soverzene und an den ehemaligen Stausee Lago del Vaiont auf dem Programm. In Treviso, der "Stadt der Ströme", erläuterte Umberto Zandigiacomi vom REKULA-Partner Fondazione Benetton, wie die fünf Flüsse, die um, unter und durch das Stadtgebiet fließen, die Stadt prägten und prägen. Historisch wurden die Wassermassen als militärische Wehranlagen, als Transportwege, zur Energiegewinnung und bis heute als Abwassersysteme genutzt.
Ein weiterer REKULA-Partner, das Wasserkonsortium Consorzio di Bonifica Pedemontano Sinistra Piave, koordiniert ein Projekt, bei dem der schwankende Wasserhaushalt des Flusses Piave im Mittelpunkt steht. Künftig sollen stillgelegte Abbaustellen von Kies, Ton, Kalk und Stein als Wasserspeicherbecken dienen. Verdeutlicht wurde dies vor Ort an der ehemaligen Kiesgrube Cava Merotto, die als Pilotprojekt für diesen Zweck vorbereitet wird.
Fast alle Flüsse der Region führen weiter in die Adria und zur Lagune von Venedig, dementsprechend groß ist der Einfluss aller wasserwirtschaftlichen Maßnahmen auf das hochsensible Ökosystem der Lagune. Diesen Zusammenhang erläuterte Marco Puiatti von der Regionalverwaltung (Regione del Veneto). Dabei ging er auch auf das umstrittene Projekt M.O.S.E. ein, das die Lagune in Zukunft vor den immer häufiger wiederkehrenden Hochwasser schützen soll.

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13