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Newsletter 103 vom 31.07.2008

Internationale Bauausstellung (IBA)
Fürst-Pückler-Land

1. Eröffnet: Biotürme Lauchhammer erstrahlen in neuem Glanz
2. Gebaut: Schwimmende Häuser aus Schülerhand für das Lausitzer Seenland
3. Vorgelegt: Machbarkeitsstudie eröffnet Chancen für schwimmenden Steg
4. Ausgelobt: Wettbewerb zur „Mobilen Schwimmenden Architektur“
5. Dokumentiert: Bauarbeiten an der Landmarke Lausitzer Seenland gehen voran
6. Vorgemerkt: Podiumsdiskussion „Wozu ein Wasserreich Spree?“
7. Belegt: ENERGIE-Route mit hohem Reiz und Entwicklungspotenzial
8. Gesucht: Fachvorträge für TICCIH-Congress 2009
9. Eingeweiht: IBA-Sandpfad führte Radler zum Cottbuser Ostsee
10. Aussichtsreich: Zusammenarbeit im Projekt Gubiner Hauptkirche gestärkt
11. Empfohlen: 2. IBA-Filmnächte auf dem Grund des Ilse-Sees
12. Märchenhaft: Sommertheater der Slawenburg verzaubert Besucher

(1) Eröffnet:

Biotürme Lauchhammer erstrahlen in neuem Glanz

Am 17. Juli wurden die sanierten Biotürme in Lauchhammer feierlich eröffnet. Gemeinsam mit Bauminister Reinhold Dellmann, Wissenschaftsministerin Johanna Wanka und etwa 300 Gästen wurde das imposante Industriedenkmal eingeweiht. Sie sind das letzte Relikt der früheren Großkokerei Lauchhammer. Seit 2006 wurde das Turmensemble für 1,4 Millionen Euro grundlegend saniert und das Umfeld neu gestaltet. Als Erinnerungs- und Veranstaltungsort finden die Biotürme nun eine neue Bestimmung. Die Minister würdigten den Einsatz im Kampf um die Erhaltung der Industrieanlage und den damit bewiesenen Mut, an außergewöhnlichen Projekten festzuhalten. Nach den Festreden wurden die Biotürme mit einem „Balanceakt“ der Seiltänzer „Trabers“ eröffnet. Besucher hatten die Gelegenheit, eine der sechs Turmgruppen zu besteigen. Sie wurde zu einem Aussichtsturm umgebaut, an dem in 16 und 19 Meter Höhe auch zwei Aussichtskanzeln angebracht worden sind. Interessierte können jeden Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr mit dem Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e.V. auf dem Gelände eine Entdeckungstour unternehmen.
IBA-Projekt Biotürme Lauchhammer

Foto: Rasche

(2) Gebaut:

Schwimmende Häuser aus Schülerhand für das Lausitzer Seenland

„Leinen los und Ahoi!“ hieß es am vergangenen Wochenende auf dem Gräbendorfer See. 14 Jugendliche haben im Rahmen des IBA-Floßbaucamps zwei schwimmfähige Häuser aufs Wasser gebracht. Zehn Tage lang waren die Schüler auf dem Grund des Ilse-Sees in Großräschen emsig dabei, aus Kunststoffrohren, Plastik-Flaschen und jeder Menge Holz zwei Flöße zu bauen, auf denen auch ein Haus stehen sollte. Gemeinsam setzten sie die Idee um und führten die rund 750 Kilogramm schweren Konstruktionen erfolgreich aufs Wasser. Damit haben sich die Schüler dem Thema schwimmende Architektur im Lausitzer Seenland ganz praktisch genähert und im Rahmen eines Workshops zur Berufsorientierung auch etwas über sich selbst gelernt. Die Flöße haben nun auf dem Gräbendorfer See ihren Platz gefunden und werden von dem Tauchschulenbesitzer Gunther Walter genutzt und Gästen zugänglich gemacht. Für die Unterstützung bedankt sich die IBA bei der Schülerakademie Lausitz, der Z.E.I.T. GmbH, dem Wasserverband Lausitz (WAL), der Vattenfall Europe Mining & Generation AG und dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg.

(3) Vorgelegt

Machbarkeitsstudie eröffnet Chancen für schwimmenden Steg

Kürzlich präsentierte das Planungsbüro sinai. die von der IBA und der Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zum schwimmenden Steg. Sie zeigt, dass der Bau eines 1000 Meter langen schwimmenden Steges über den Sedlitzer See technisch möglich ist. Zudem führt sie verschiedene Realisierungsmöglichkeiten auf und den nötigen Finanzbedarf, damit aus der IBA-Vision Wirklichkeit werden kann. Noch 2008 will das Land Brandenburg prüfen, ob das Projekt förderungswürdig ist. Der schwimmende Steg soll einmal das östliche Ufer des Sedlitzer Sees mit dem westlichen verbinden und ein touristisches Highlight im Lausitzer Seenland werden. Er soll Andockmöglichkeiten für gastronomische Betreiber und Bootsanleger bieten. Der Bau einer Brücke wäre notwendig, damit Schiffe den See passieren können, um dann über Kanäle weiter in andere Seen zu stechen.
IBA-Projekt Wasserlandschaft Sedlitzer See

(4) Ausgelobt

Wettbewerb zur „Mobilen Schwimmenden Architektur“

Die IBA Fürst-Pückler-Land hat einen offenen Realisierungswettbewerb zum Thema „Mobile Schwimmende Architektur“ ausgelobt. Gegenstand ist der Entwurf eines schwimmenden Hauses, das im entstehenden Lausitzer Seenland als Ferien- oder Wohnhaus genutzt werden kann. Dabei sollen die Objekte einen möglichst hohen Grad an Autarkie und Mobilität erreichen, so dass sie sich möglichst unabhängig von der infrastrukturellen Versorgung auf dem Wasser aufhalten können. Der Entwurf soll das Leben auf dem Wasser verkörpern. Stichtag für die Abgabe der Wettbewerbsentwürfe ist der 15. September 2008. Die Auslobungsunterlagen und Teilnahmebedingungen stehen auf der Internetseite der IBA zum Download zur Verfügung.
Link zu den Wettbewerbsunterlagen

(5) Dokumentiert

Bauarbeiten an der Landmarke Lausitzer Seenland gehen voran

Nachdem im Mai der Grundstein für den 30 Meter hohen Aussichtsturm an der Mündung des Sornoer Kanals gelegt wurde, beginnt er nun zu wachsen. Die Stahlteile wurden geliefert und die Bauarbeiten schreiten voran. Im Oktober soll er eröffnet werden und als Symbol für den Wandel von der Bergbau- zur Seenlandschaft stehen sowie ein Zeichen für die Entwicklung der schiffbar verbundenen Seen im Lausitzer Seenland setzen. Der Entwurf stammt von dem Architekturbüro Giers Architektur & Landschaft und ist das Ergebnis eines von der IBA und der Stadt Senftenberg im Jahr 2005 veranstalteten internationalen Wettbewerbs. Die Konstruktion aus Cortenstahl wird durch Witterungseinflüsse eine ausdruckstarke rotbraune Patina erhalten und dem Besucher von oben einen grandiosen Ausblick auf die umliegenden Seen eröffnen.

(6) Vorgemerkt

Podiumsdiskussion „Wozu ein Wasserreich Spree?“

Die IBA lädt im Rahmen der „aquamediale“ am 21. August zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion ein, die unter dem Titel steht „Wozu ein Wasserreich Spree?“. Sie findet um 19 Uhr im Lübbener Rathaus statt. Hintergrund sind Überlegungen zum geplanten Informations- und Besucherzentrum „Wasserreich Spree“ in Lübben, wo ein erlebnisorientiertes Infozentrum mit überregionaler Ausstrahlung entstehen soll. Dabei werden die Themen Naturraum, Wasserhaushalt, Klimawandel und nachhaltige Entwicklung entlang der Spree im Vordergrund stehen. In der anstehenden Diskussionsrunde soll erörtert werden, inwiefern das Projekt zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft und zur Aufenthaltsverlängerung in der Region beitragen kann. Podiumsteilnehmer sind der Geschäftsführer der Müritzeum gGmbH, Thomas Kohler, IBA-Geschäftsführer Rolf Kuhn und die Brandenburgische Wissenschaftsministerin Johanna Wanka.
IBA-Projekt Wasserreich Spree

(7) Belegt

ENERGIE-Route mit hohem Reiz und Entwicklungspotenzial

Das von der IBA und der Interessensgemeinschaft in Auftrag gegebene touristische Vermarktungskonzept für die ENERGIE-Route Lausitzer Industriekultur wurde kürzlich von einer internationalen Studentengruppe des Willy-Scharnow-Instituts für Tourismus der FU Berlin präsentiert. Laut ihrer Gästebefragung war jedem dritten Besucher die Route ein Begriff, obwohl sie erst seit einem Jahr existiert. Standorte wie die F60, das Kraftwerk Schwarze Pumpe, die IBA-Terrassen und der Tagebau Welzow-Süd wurden von den Gästen am meisten besucht. Wesentliche Stärken der Standorte würden in der Imposanz der Bauwerke liegen, im Themenschwerpunkt Energie sowie den besonderen Führungen und Veranstaltungen. Entwicklungspotenziale sah man in der Kooperation mit den Partnern, in einem vernetzten Außenauftritt sowie beim gastronomischen Angebot. Ausgehend von dieser Lage wurden Strategien und innovative Produktideen erarbeitet, deren Umsetzung bei der Klausurtagung der Interessensgemeinschaft besprochen werden. Die Idee von vernetzten Theatervorführungen stieß bereits auf großes Interesse.
IBA-Projekt ENERGIE-Route

Eine internationale Studentengruppe stellte ein Vermarktungskonzept für die ENERGIE-Route vor.

(8) Gesucht

Fachvorträge für TICCIH-Congress 2009

Der „Call for Papers“ für den Weltkongress zur Erhaltung des industriellen Erbes des Internationalen Komitees für Denkmalschutz und Industriekultur, kurz TICCIH, hat begonnen und endet am 30. November 2008. Die Konferenz findet vom 30. August bis zum 5. September 2009 erstmals in Ostdeutschland statt. Zum wissenschaftlichen Austausch laden das Institut für Wissenschaft- und Technikgeschichte der TU-Bergakademie Freiberg, das TICCIH-Nationalkomitee Deutschland, das Sächsische Industriemuseum und die IBA Fürst-Pückler-Land in das sächsische Freiberg ein. Mit der Wahl des Veranstaltungsortes würdigt TICCIH nicht nur die Bedeutung Sachsens und der Lausitz als historische Industrieregion, sondern auch die Bemühungen um den Erhalt der Industriekultur und die Industriedenkmalpflege in Ostdeutschland. Das Schwerpunktthema der im Zyklus von drei Jahren stattfindenden Konferenz ist „Industrielles Erbe – Ökologie – Ökonomie“. Ziel ist es, die Verknüpfungen zwischen diesen Themen zu diskutieren und neue Wege der Zusammenarbeit aufzuzeigen.
TICCIH Homepage
Infos auf der IBA-Homepage

(9) Eingeweiht

IBA-Sandpfad führte Radler zum Cottbuser Ostsee

In Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus entwickelte die IBA im Rahmen der Ausstellung „[Märkischer] Sand“ einen „Sandpfad, der kürzlich mit 40 interessierten Radlern eingeweiht wurde. Auf dem Fahrradrundkurs über 20 Kilometer bekamen die Teilnehmer Einblicke in die Erdgeschichte der Lausitz. Der Kurator Jörg Sperling zog Parallelen zu den Ausstellungswerken und IBA-Projektleiterin Brigitte Scholz informierte über die Planungen rund um den Cottbuser Ostsee, der nach Einstellung der Kohleförderung durch die Flutung des Tagebaus bis zum Jahr 2030 entstehen soll. Die Fahrrad-Zeitreise führt über sechs Stationen und wird am 31. August und 28. September wiederholt. Start ist um 10 Uhr am Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus.
Ausstellung und Sandpfad
Kunstmuseum Dieselkraftwerk

(10) Aussichtsreich

Zusammenarbeit im Projekt Gubiner Hauptkirche gestärkt

Die Partner des IBA-Projekts Frankfurter Straße/Gubiner Hauptkirche besuchten kürzlich die IBA. Darunter waren Vertreter der Stiftung Gubiner Stadtkirche polnisch–deutsches Begegnungszentrum, des Fördervereins zum Wiederaufbau der Kirche sowie Vertreter der Städte und der Denkmalschutzbehörde. Auch die Präsidenten der Euroregion Spree-Neisse-Bober, Herr Fiedorowicz, und der Universität Zielona Góra, Herr Osękowski, informierten sich über weitere IBA-Projekte. Gemeinsam will man sich für den Wiederaufbau der Kirchenruine einsetzen und arbeitet an einem Nachnutzungskonzept für ein europäisches Begegnungszentrum. Zudem soll ein Architekturwettbewerb auf den Weg gebracht werden. „Das Treffen zeigt Interesse am Erfolg des Projektes und steht auch für das Miteinander“, so IBA-Projektbetreuer David Lang. Ein erstes Fest der Begegnungen gibt es am 30. August, wenn ab 17 Uhr das Sommerabschlusskonzert vor der Gubiner Hauptkirche stattfindet. Organisiert wird die kostenfreie Open-Air-Veranstaltung vom Kulturhaus Gubin.
IBA-Projekt Frankfurter Sraße/Gubiner Hauptkirche

(11) empfohlen

2. IBA-Filmnächte auf dem Grund des Ilse-Sees

In Kooperation mit dem Filmfestival Cottbus veranstaltet die IBA vom 22. bis 24. August die "2. Filmnächte am Ilse-See". Kinofans werden am Fuße der IBA-Terrassen einen filmischen Streifzug der besonderen Art durch Tschechien, Deutschland und Polen erleben können. Nach einem musikalischen Auftakt um 21 Uhr flimmert an allen drei Abenden ein sommerlich-leichter Kinohit über die Großbildleinwand unterm Sternenhimmel. Dabei haben alle Filme eines gemeinsam: Sie sind exzellente Gesellschaftssatiren, die mit Feingefühl und raffiniertem Witz besondere Menschen ins Licht rücken – sei es bei einer traditionellen polnischen Hochzeit, bei der Träumerei in einer Berliner Plattenbausiedlung oder zwischen den Pfandflaschen eines Prager Supermarktes. Gezeigt werden die tschechische Komödie „Leergut“, die deutsche Tragikkomödie „Du bist nicht allein“ und der polnische Kinohit "Eine Hochzeit und andere Kuriositäten" (Wesele).
Infos zu den Filmnächten
www.filmfestivalcottbus.de

(12) Märchenhaft

Sommertheater der Slawenburg verzaubert Besucher

Die Slawenburg Raddusch ist eines der IBA-Startprojekte und feiert in diesem Jahr ihr fünfjähriges Bestehen. Zum Jubiläum lockt die frühmittelalterliche Fluchtburg mit einem besonderen Festprogramm. Das vom Sorbischen Nationalensemble Bautzen veranstaltete 2. Sommertheater vom 20. bis zum 24. August ist ein ganz besonderes Highlight. Die Ballettoper „KRABAT oder die Erschaffung der Welt“ steht am 20. und 21. August auf dem Programm. Der "Krabat" ist eine alte Lausitzer Legende, die sich bis in die 1970er Jahre vor allem in märchenhaften Erzählungen und Darstellungen wieder fand. Der sorbische Schriftsteller Jurij Brezan aktualisierte den Stoff und untersetzte ihn mit "faustischer Philosphie". Dramaturg Wolfgang Rögner entwickelte aus dem Roman eine szenische Ballettoper. Die Tanzoper „Jahr der Könige“ wird vom 22. bis zum 24. August aufgeführt. Darin wurde der mythologisch-märchenhafte Stoff der "sieben Könige" verarbeitet. Beide Aufführungen beginnen um 20.30 Uhr.
Slawenburg Raddusch
Sorbisches National-Ensemble

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13