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Projekt 19: Cottbuser Ostsee

Wasser in Sicht

Direkt am östlichen Stadtrand liegt der Tagebau Cottbus-Nord. Noch bis 2015 wird dort Braunkohle gefördert, danach soll die riesige Grube geflutet werden. Hier wird der größte See Brandenburgs entstehen – der Cottbuser Ostsee. Für seine Zukunft als Seestadt stellt Cottbus heute bereits die stadtplanerischen Weichen.

AUSGANGSSITUATION

Seit 1975 ist der Tagebau Cottbus-Nord im Betrieb und er wird es noch einige Jahre sein. Damit ist er einer von vier Tagebauen, die in der Lausitz noch aktiv sind. Vier Ortschaften mit rund 900 Einwohnern mussten ihm weichen, zuletzt das zu Cottbus gehörende Dorf Lakoma. Nach dem Wegzug der Dorfbevölkerung Ende der 1980er Jahre gab es aufgrund der politischen Wende wieder Hoffnung, dass der Ort und das angrenzende Landschaftsschutzgebiet Lakomaer Teichlandschaft erhalten bleiben könnten. 1992 besetzten Umweltaktivisten das Dorf und bekamen in den darauffolgenden Jahren Zwischennutzungsverträge durch die Stadt Cottbus und viel mediale Aufmerksamkeit. Als das Land Brandenburg 2003 die außergewöhnlich artenreiche Teichlandschaft als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) an die EU meldete, schien ein dauerhafter Erhalt möglich. Doch nach langem juristischem Tauziehen wurden das Dorf und das FFH-Gebiet 2007 endgültig beseitigt. Bis 2015 wird hier Braunkohle gefördert werden.

PROJEKTVERLAUF

Nach der planmäßigen Stilllegung von Cottbus-Nord entsteht hier bis 2030 der mit 1900 Hektar größte See des Lausitzer Seenlandes und Brandenburgs – eine große Chance für Cottbus. Aber wie kann die größte Stadt der Region mit dem größten See der Region zukunftsweisend verbunden werden? Dazu gilt es, das bisherige Stadtrandgebiet rechtzeitig ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Zur frühzeitigen Entwicklung eines stadträumlichen und landschafts-architektonischen Leitbildes für das Jahr 2030 wurde 2001 in Kooperation der Stadt Cottbus mit den zukünftigen See-Anrainergemeinden der Ideenwettbewerb »Cottbus-Ostsee« ausgelobt. Auf Grundlage der so gewonnenen Ideen führte die Stadt mit der IBA in den Jahren 2003 bis 2005 eine Zukunftswerkstatt mit studentischen Workshops durch. So entstanden unter anderem Pläne für einen Hafen, Strand und eine Seebühne. Aus diesen Entwürfen wurde wiederum ein zwischen den Anrainergemeinden abgestimmter »Masterplan Cottbuser Ostsee« erarbeitet.
Begleitet wird der Planungsprozess vom »Inselrat Cottbuser Ostsee«, der alle beteiligten Akteure in den Arbeits- und Entscheidungsprozess einbindet. Der Inselrat »Cottbuser Ostsee« wurde 2002 von der IBA mit den Kommunen, dem Landkreis, Bergbauunternehmen, den Hochschulen und weiteren Akteuren als beratendes Gremium gegründet.
Vorrangiges Ziel ist die Sicherung einer Verbindung zwischen Stadt und See. Die Chance dazu bietet die ehemalige Bahntrasse nach Guben, die für den Tagebau verlegt werden musste. Auf der jetzt ungenutzten Trasse soll ein »Parkway« angelegt werden – eine großzügig mit Bäumen und Grünflächen gestaltete Allee. Die Planungen zu dem Vorhaben sind abgeschlossen.

Als eine erste bauliche Maßnahme entstand 2006 ein vom Bergbauunternehmen Vattenfall finanzierter Aussichtsturm in Cottbus-Merzorf. Aus 31 Metern Höhe ermöglicht der Turm seither einen imposanten Blick auf den Tagebau und künftigen Ostsee. Zwei »See-Blick-Container« am Fuß des Aussichtsturms bieten Informationen und dienen als Ort für Konzerte und Veranstaltungen. Am gegenüberliegenden (künftigen) Ufer wurden 2009 in der Gemeinde Teichland ebenfalls erste touristische Bauvorhaben umgesetzt: ein zweiter Aussichtsturm am Ostsee und ein Freizeitpark mit Sommerrodelbahn.

AUSBLICK

Einzelne Vorhaben des gemeinsamen Masterplans sollen bereits in den kommenden Jahren umgesetzt werden, während der Tagebau noch in Betrieb ist. So ist langfristig der Bau einer aus dem studentischen Workshop entwickelten Seebühne am künftigen Ostseestrand geplant, die damit die künftige Nutzung des entstehenden neuen Naherholungsgebietes der Cottbuser vorbereitet. Ein Rundweg um den künftigen See ist bereits im Bau und wird bis 2015 fertiggestellt sein. Begonnen wurde auch schon mit der Abflachung der Uferböschung bei Schlichow als vorbereitende Maßnahme für den späteren Cottbuser Strand und das geplante Hafenzentrum. Um den künftigen See in den Köpfen der Bevölkerung zu verankern, finden bereits seit einigen Jahren im Sommer das »Ostseefest« und geführte Radtouren statt.
www.cottbus-ostsee.de

Masterplan Cottbuser Ostsee zum Download (766.1 KB)

Öffnungszeiten

Aussichtspunkte ganzjährig öffentlich zugänglich, Führungen im Tagebau auf Anfrage bei Vattenfall Europe Mining & Generation

Unsere Partner

Stadt Cottbus
Gemeinde Teichland
Gemeinde Wiesengrund
[url http://www.neuhausen-spree.de/ Gemeinde Neuhausen Spree

Anfahrt

Mit dem Auto zur Cottbuser Ostsee oder mit öffentlichen verkehrsmitteln:

VBB fahrinfo - Link (mit Vorbelegung)
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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13