Projekt 2: Besucherbergwerk F60Liegender Eiffelturm der Lausitz |
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Mit einem halben Kilometer Länge ist sie das größte Bergbaugerät, das jemals gebaut wurde: die ausrangierte Abraumförderbrücke F60 in Lichterfeld bei Finsterwalde. Einige baugleiche Brücken werden heute noch in den aktiven Tagebauen der Lausitz eingesetzt. In Lichterfeld wurde sie zur Attraktion als »Besucherbergwerk F60« und zum Impulsgeber für die touristische Entwicklung der ganzen Region – aus Tradition wurde Innovation. |
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AUSGANGSSITUATIONSchon 1870 begann zwischen Finsterwalde und Lauchhammer das Zeitalter der Industrialisierung und des Bergbaus. Zu DDR-Zeiten wurde dann im Tagebau Klettwitz mit dem Braunkohleabbau im ganz großen Stil begonnen. Aus allen Teilen der jungen DDR zogen Menschen in die Region. Rund 10.000 Menschen fanden durch die Braunkohle rund um Klettwitz Arbeit und Tausende fanden hier eine neue Heimat – aber gleichzeitig verloren über 4000 Menschen ihre Heimat durch »Ortsinanspruchnahme«, wie das Abbaggern von Dörfern genannt wurde. Noch kurz vor der Wende 1989/90 verlor Lichterfeld einen Großteil seines Gemeindegebiets, der Ortsteil Bergheide existiert heute nicht mehr. |
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PROJEKTVERLAUFAb 1995 diskutierten Kommunalpolitiker die Idee der Senftenberger Planerin Elke Löwe, die F60 zu erhalten. Doch wer sollte den Umbau des Stahlriesen zu einem für Besucher begehbaren Ausflugsziel bezahlen? Wer sollte die F60 touristisch betreiben? Wie sollte die notwendige Unterstützung übergeordneter Behörden organisiert werden? Es gab dazu keine kaufmännischen Aussagen und zu wenig Erfahrung, wie man die Idee konkret umsetzen sollte. Das Projekt hatte zunächst mehr Gegner als Befürworter. 1998 beantwortete ein Gutachten des Deutschen Instituts für Touristische Forschung, Berlin die wichtigsten Fragen und führte in seinen Ergebnissen zu einer weitgehenden Entscheidungssicherheit für den Bürgermeister der Gemeinde Lichterfeld-Schacksdorf sowie den Amtsdirektor des Amtes Kleine Elster. Die wichtigste Voraussetzung für den Kauf der Förderbrücke war damit gegeben, auch wenn es immer noch Zweifler gab. |
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AUSBLICKDer Bebauungsplan von 2009 bezieht auch den 330 Hektar großen Bergheider See mit ein, der seit Flutungsbeginn 2001 im früheren Tagebau entsteht und nach dem früheren Ort Bergheide benannt wurde. Der Plan sieht Badestrände, Bootsanleger, Ferienwohnungen und einen Campingplatz vor – und sogar ein schwimmendes Erlebnis- und Eventzentrum. Das Interesse von Projektentwicklern an dem attraktiven und bekannten Standort mit seinem Markenzeichen F60 ist groß. Steht das Besucherbergwerk F60 derzeit noch alleine inmitten einer unwirklichen Mondlandschaft, wird es in wenigen Jahren nur eine – wenn auch in jeder Hinsicht besonders große – Attraktion von mehreren sein, die Einwohner und Touristen am Bergheider See vorfinden. Die F60 wird dann die einzigartige Kulisse für einen lebhaften Urlaubsstandort bilden, zu dessen innovativen Besonderheiten auch seine energetische Autarkie gehören wird: Der Standort, der aus einer zerstörten Bergbaulandschaft entstanden ist, wird sich aus regenerativen Energiequellen überwiegend selbst versorgen. |
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Öffnungszeitenganzjährig geöffnet, |
PreiseTagesführung: 8/7/4 € |
AdresseBesucherbergwerk F60 |
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AnfahrtMit dem Auto zum Besucherbergwerk F60 oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln: |
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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13 |
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