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In der Übersicht

Sieben Schwerpunktthemen


Industriekultur

Nach dem Motto „Zukunft braucht Herkunft“ sollen besonders beeindruckende Zeugnisse der Industriegeschichte der Region erhalten und umgenutzt werden. Die Industriekultur kann als Identität stiftendes Element dazu beitragen, die industrielle Vergangenheit in die Zukunft zu überführen und so die Entwicklung der Region zu unterstützen und ihr ein neues touristisches Profil zu geben. Beispiele sind das Besucherbergwerk F60, das Erlebnis-Kraftwerk Plessa und die ENERGIE-Route Lausitzer Industriekultur.

Wasserlandschaften

Nach dem Tagebau entsteht eine neue Seenlandschaft, die in ihrer Dimension das Gesicht der Region fundamental verändert und ganz neue Möglichkeiten bietet. Die IBA hat Konzepte für das Lausitzer Seenland entwickelt, die neue touristische Nutzungsmöglichkeiten und wirtschaftliche Chancen aufzeigen. Die Idee der schiffbaren Kanäle wurde konzipiert und auch die Idee der Schwimmenden Architektur als Alleinstellungsmerkmal. Beispielgebende Bauten wie die IBA-Terrassen oder die Landmarke Lausitzer Seenland verdeutlichen den Qualitätsanspruch, den neue Architektur im neuen Seenland haben soll.

Energielandschaften

Im Mix der Energieträger spielen erneuerbare Energien eine immer größere Rolle. Die Lausitz als dünnbesiedelte Region hat die Flächen für die Nutzung erneuerbarer Energieträger wie Wind, Sonne und nachwachsende Rohstoffe. Die IBA hat beispielhafte Konzepte zur Kombination der verschiedenen Energieträger entwickelt und Flächenpotenziale in der Lausitz identifiziert. In einem Pilotprojekt mit dem Bergbauunternehmen Vattenfall und der BTU Cottbus werden schnell wachsende „Energiepflanzen“ in der Energielandschaft Welzow angebaut, also Biomasse produziert.

Neuland

Der Tagebau bietet die Möglichkeit, Landschaft von Grund auf neu zu gestalten – von der Bodenzusammensetzung, über das Relief und die Vegetation bis hin zu Wegen und markanten Orten. Die Potenziale des „Neulandes“ hat die IBA am Beispiel des Tagebaus Welzow-Süd untersucht und verschiedene Konzepte geprüft. Für das Ufer des Altdöberner Sees wurde das Konzept eines geschütteten Landschaftskunstwerks erarbeitet. Bei diesen Projekten geht es um die Verbindung von technisch Machbarem mit dem wirtschaftlich Notwendigen und dem künstlerischen Anspruch.

Grenzlandschaften

Neben dem Bergbau hat die Lausitz eine besondere Herausforderung für die regionale Entwicklung – die Grenzlage zu Polen. Und das in doppelter Hinsicht, zerschneidet doch die Grenze seit dem 2. Weltkrieg einen vormals zusammengehörigen Kulturraum. Mit dem EU-Beitritt Polens 2004 und der Öffnung der Grenzen 2007 haben sich die Bedingungen für gemeinsame Projekte verbessert, und die Konzepte für die grenzüberschreitenden deutsch-polnischen Projekte werden Schritt für Schritt umgesetzt – zum Beispiel grenzübergreifende Tourismuskonzepte für den Muskauer Faltenbogen.

Stadtlandschaften

Mit der industriellen Entwicklung der Lausitz ging auch der Bau von Werkssiedlungen einher, die bis heute das Bild vieler Lausitzer Städte und Dörfer prägen. Mit dem Niedergang der Industrie und dem Wegfall der Arbeitsplätze hat in der Region ein Schrumpfungsprozess eingesetzt: Die Menschen verlassen die Region, Wohnungen werden überflüssig und müssen „rückgebaut“ werden. Dieser vom Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ begleitete Vorgang wird in der Lausitz modellhaft mit dem IBA-Stadtpfad in der Großsiedlung Sachsendorf-Madlow und weiteren Projekten begleitet, die den Rück- und Umbauprozess veranschaulichen.

Zwischenlandschaften

Veränderungen beginnen in den Köpfen der Menschen. Deshalb soll die Wahrnehmung der Menschen, ihre Sichtweise auf die Lausitz geändert werden, um so die neuen Möglichkeiten und Chancen aufzuzeigen. Der Landschaftswandel in der Lausitz dauert noch Jahrzehnte – die Philosophie der IBA ist es aber, nicht auf die Zukunft zu warten, sondern sie zu gestalten. Deshalb sind Zwischennutzungen ein wichtiges Element für die regionale Entwicklung. Die „wilden“ Landschaften in der Zeit zwischen aktivem Tagebau und späterer Rekultivierung sind üblicherweise nicht zugänglich und verändern sich ständig – durch Wind, Wasser und menschliche Eingriffe. Diese „verbotenen Zonen“ werden durch die IBA in Touren und Veranstaltungen sicht- und erlebbar gemacht. Darüber hinaus hat die IBA auch Zwischennutzungen auf den noch nicht fertig gefluteten Tagebauseen angestoßen. Die Arbeit der IBA innerhalb des Themenfelds "Zwischenlandschaften“ bezieht sich somit vor allem auf den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit – also des Tourenangebots und der Inszenierung.


letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13